Schauspielhaus Linz

Lars Eidinger: „Erst das Fressen, dann die Moral“

Lars Eidinger: Faszinierender Bühnen-Star

(Bild: Gerhard Maurer)

Der bekannte deutsche Schauspieler Lars Eidinger blättert im Linzer Schauspielhaus Gedichte von Berthold Brecht auf. Man darf sich auf einen ungewöhnlichen Abend freuen. Eidinger ist Brecht-Kenner, er verkörperte bereits in einem Film den Kultautor, der eine Poesie am Rand des Asozialen verfasste.

„Ich fürchte, ich werde in die Literatur eingehen als der Mann, der den Satz geschrieben hat: Erst kommt das Fressen, dann die Moral!“, lässt Lars Eidinger seinen Bert Brecht im Spielfilm „Mackie Messer. Brechts Dreigroschenfilm“ (2018) sagen.

Der Linzer Auftritt
Der Bühnenstar verkörpert darin einen Autor, der gerade in Krisenzeiten hochaktuell ist. Nun kommt Bühnen-Star und Ex-Jedermann Eidinger mit dessen Gedichtsammlung „Hauspostille“ ans Schauspielhaus Linz: Am Freitag, 26. Jänner liest, singt und spielt Eidinger Brecht.

Lars Eidinger

(Bild: Johannes Authried)

Das Stück Literatur ist auf den Schauspieler zugeschnitten, der ein Faible hat für Figuren, die nicht alles von sich zeigen, die Abgründiges mit Unschuld verbergen, nur um sofort wieder die Zähne zu fletschen.

Fluchen der Geächteten
In den Gedichten der „Hauspostille“ feiert Brecht die Verfluchten, säuft mit den Geächteten und kokettiert mit dem Morbiden. Eidinger als wilder Brecht – das wird ein außergewöhnlicher Abend! 14 der 50 Gedichte wurden vertont, darum wird die dunkle Poesie auch gesungen; am Klavier sitzt Hans-Jörn Brandenburg.