Die Personalnot in landeseigenen Spitälern verschärft sich. In der Belegschaft steigen die Spannungen. Patienten müssen Monate auf Operationen warten. Bis 2034 kommen weitere 1200 Mitarbeiter ins Pensionsalter.
Wenn erfahrene Krankenpflegekräfte Spitäler wie das Landeskrankenhaus verlassen, schmerzt das am meisten. 40- bis 50-jährige Pflegerinnen und Pfleger verlieren die Salzburger Landeskliniken am stärksten. Diese erfahrenen Mitarbeiter müssen sie oft durch zwei neue Mitarbeiter setzen, weil diese Teilzeit arbeiten wollen, schildert Thomas Gamsjäger. Gemeinsam mit Silvia Lechner führt er seit 1. Jänner die Geschäfte der Salzburger Landeskliniken. Neben anstehenden Bauprojekten ist die Personalnot ihre größte Herausforderung.
In Pandemie ging vielen die Luft aus
200 Stellen sind unbesetzt. Gründe dafür war die Pandemie, in der vielen die Luft ausgegangen ist. Sie reduzierten deshalb ihr Beschäftigungsausmaß. Die Pensionierungswelle verschärft die Lage. In den nächsten zehn Jahren kommen 1200 der knapp 6000 Mitarbeiter ins Pensionsalter. Es wird also noch schwieriger werden.
Spannungen steigen
Die Spannungen sind jetzt schon in der Belegschaft spürbar. Daher müsse man jetzt auf die bestehenden Mitarbeiter schauen, waren sich gestern bei einem Pressegespräch die neuen Geschäftsführer einig. ÖVP-Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi. sagte mehr unterstützung für Bewerber zu: „Wir müssen kreativer werden und neue Mitarbeiter auch mit Wohnungen versorgen“, so Gutschi. Konkret sprach sie von möglichen Wohnungskäufen durch das Land im Flachgau und im Lungau.
„Akutversorgung ist gesichert“
Die neue Doppelspitze versicherte, die Akutversorgung sei gesichert. Wegen der Personalnot müssten Salzburger aber weiterhin teils lange auf planbare Operationen warten.
Neue Doppelspitze für „großes Schiff“
Sie wollen ein neues Kapitel aufschlagen und alle Termine gemeinsam wahrnehmen. Darauf weisen Silvia Lechner und Thomas Gamsjäger gestern anlässlich ihres Antritts als neue Doppelspitze der Landeskliniken (SALK) hin.
Die Tirolerin leitete zuletzt mehrere Rehabilitationszentren in Österreich als Geschäftsführerin. Der Niederösterreicher war ärztlicher Leiter des Universitätsklinikums St. Pölten. Als neue Geschäftsführer seien ihnen die Mitarbeiter das Wichtigste, erklärte Gamsjäger. „Wir wollen das Wir-Gefühl stärken, neue Mitarbeiter für viele Bereiche finden und die bestehenden unterstützen“, so Gamsjäger. Zu Ostern erwarte man 30 neue Pflegekräfte aus Kolumbien.
Großprojekt Neubau der Inneren Medizin III
Neben der schwierigen Personalsuche stehen große Bauprojekte bevor, wie der Neubau der Inneren Medizin III. Die Landeskliniken seien wie ein großes Schiff, begründete die zuständige ÖVP-Landesrätin Daniela Gutschi, warum zwei Geschäftsführer nötig seien.
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