Konflikt wird breiter

Iran – Pakistan: Jetzt gegenseitiges Bombardement

Ausland
18.01.2024 06:49

Nach einem iranischen Luftangriff auf pakistanisches Territorium hat Pakistan Ziele im Iran angegriffen. Man habe mehrere Militärschläge gegen Terrorverstecke in der Provinz Sistan und Belutschistan durchgeführt, teilte Pakistans Außenministerium am Donnerstag mit. Dabei seien „mehrere Terroristen getötet“ worden. 

Die Schläge hätten dem nationalen Interesse Pakistans gedient. Man respektiere freilich die Souveränität und territoriale Integrität des „Bruderlandes“ Iran. Ein pakistanischer Geheimdienstvertreter hatte zuvor von Angriffen gegen „anti-pakistanische militante Gruppen“ in dem Nachbarland gesprochen.

Bei den Angriffen starben wohl mehrere Frauen und Kinder. (Bild: AFP)
Bei den Angriffen starben wohl mehrere Frauen und Kinder.

Offenbar mehrere Tote
Iranische Staatsmedien berichteten von Explosionen rund um die Stadt Saravan im Südosten des Landes, die nahe der Grenze zu Pakistan liegt. Drei Frauen und vier Kinder, allesamt Nicht-Iraner, seien getötet worden.

Pakistan hatte dem Iran am Mittwoch vorgeworfen, bei einem Luftangriff auf sein Territorium zwei Kinder getötet zu haben. Als Reaktion auf den Angriff auf die Unruheprovinz Belutschistan berief die Regierung in Islamabad ihren Botschafter in Teheran zurück und stellte eine Antwort in Aussicht.

Der Iran sprach von einem Angriff gegen die sunnitische Dschihadistengruppe Jaish al-Adl, der sich nicht gegen Pakistaner gerichtet habe. Das Regime in Teheran gab an, dass die militanten Stützpunkte mit Israel in Verbindung stünden.

Um „gemeinsame Lösung“ bemüht
Nach den Luftschlägen vom Donnerstag betonte das pakistanische Außenministerium, dass man weiterhin „alle erforderlichen Schritte für die Sicherheit des eigenen Volkes setzen“ werde. Man werde sich auch bemühen, „gemeinsame Lösungen mit dem Iran im Kampf gegen den Terrorismus zu finden“.

Die Gruppe Jaish al-Adl wurde 2012 von ehemaligen Mitgliedern einer radikalen sunnitischen Bewegung gegründet. In den vergangenen Jahren verübte die Gruppe mehrere Anschläge im Iran, wo sie als Terrororganisation eingestuft ist. Im Dezember bekannte sich die Gruppe zu einem Anschlag mit elf Toten auf das Polizeipräsidium in der Stadt Rask im Südosten des Iran.

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