Im Vorjahr stahlen Fahrraddiebe allein in Kärnten rund 750 wertvolle Bikes. Der geschätzte Gesamtschaden geht wohl in die Millionen. Und der kriminelle Negativtrend setzt sich fort.
„Triathlon-Bike um mehrere Tausend Euro aus einem Keller in Klagenfurt gestohlen“ - eine der jüngsten Polizeimeldungen, die bereits alltäglich scheinen. Wie mehrmals berichtet, sind Fahrräder das neue Gold der Verbrecher. Kein Wunder: Ein E-Bike, das rund 7000 Euro wert ist, kann problemlos um 5000 Euro weiterverkauft werden.
Und so wurden im vergangenen Jahr laut „Krone“-Infos allein in Kärnten an die 750 Räder gestohlen - und dies vorrangig bei insgesamt 744 angezeigten Kellereinbrüchen. Geht man von einem Durchschnittswert eines gestohlenen Bikes von „nur“ 2000 Euro aus, beträgt der entstandene Gesamtschaden demzufolge allein schon rund 1,5 Millionen Euro.
Mehrere organisierte Banden
Und der kriminelle Trend setzt sich heuer fort: Erst kürzlich entwendeten Kellereinbrecher in Wolfsberg sechs hochpreisige Fahrräder um mehrere Zehntausend Euro. Laut Peter Biedermann, dem Anti-Einbruchschef des Landeskriminalamtes Kärnten, habe man es mit mehreren organisierten Gruppierungen zu tun, die auf den Diebstahl von Rädern spezialisiert sind.
Die wohl mit Kastenwagen zu den Tatorten anrücken, und mit den Beutestücken meist direkt über die Grenzen in Richtung Osten bzw. Süden verschwinden. Die Ermittlungen gestalten sich unter anderem aufgrund mangelnder Spuren, ausbleibender Meldungen von Augenzeugen und den sporadischen Grenzkontrollen äußerst schwierig.
Grundsätzlich ist oft schon das Problem, dass die Verbindungstüren zwischen Garagen und Kellerräumlichkeiten aus Bequemlichkeit nicht versperrt sind“, so Rainer Tripolt, Präventionschef im Landeskriminalamt Kärnten. Vorhängeschlösser zu den Kellerabteilen sind für Einbrecher ohnehin kein Hindernis.
Täter wollen mit geringstem Aufwand an die Beute. Daher sollte man es ihnen so schwierig wie möglich machen. 100-prozentige Sicherheit gibt es aber nie.
LKA-Präventionschef Rainer Tripolt
Das abgestellte Bike mit einem Fahrradschloss zu versperren sei zwar empfehlenswert, hält Täter aber nur selten ab. „Am sichersten ist es, das Fahrrad mit massiven Verankerungen an der Wand oder am Boden zu fixieren. Die Einbrecher kommen nur in seltensten Fällen mit schwerem Werkzeug.“
Wunsch nach Überwachungskameras
Aber zumindest sollte man das Vorderrad mit in die Wohnung nehmen - so ist es für Täter aufwändiger, das Bike abzutransportieren. Und sie verzichten eventuell. Zudem würden sich die Kriminalisten wünschen, dass Hausanlagen mit Überwachungskameras ausgestattet wären. Was nur selten der Fall sei.
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