Eisglatte Fahrbahnen forderten am Donnerstag Kärntens Einsatzkräfte. Besonders tragisch: Eine Unterkärntnerin (67) wurde nur wenige Meter von ihrem Wohnhaus von einem Auto erfasst und getötet.
Nebelschwaden hängen am Donnerstagvormittag über der Ortschaft Freibach in der Gemeinde Gallizien, leichter Regen prasselt auf die völlig zerstörte Bushaltestelle. Nur wenige Stunden vorher ereignete sich an genau diesem Ort ein furchtbares Drama.
Pkw kracht in Bushaltestelle
Denn kurz nach 6 Uhr war eine 18-Jährige mit ihrem Pkw von St. Margareten im Rosental in Richtung Gallizien unterwegs, als sie wegen der eisglatten Fahrbahn in der lang gezogenen Kurve die Kontrolle über ihr Auto verlor und in die Haltestelle krachte. Und genau zu diesem Zeitpunkt haben dort auch Marcel Michor und jene 67-Jährige, die nur wenige Augenblicke später tot sein sollte, auf den Linienbus gewartet.
Ich war unter Schock, hab zur Frau geschaut und dann ist eh die Autofahrerin ausgestiegen, hat geweint und geschrien. Sie hat gleich die Rettung angerufen. Ich habe noch einen Nachbarn zur Hilfe geholt.
Marcel Michor, Augenzeuge
Zahlreiche Ersthelfer versuchten Reanimation
„Ich hab das Auto kommen gesehen und sprang im letzten Moment noch zur Seite“, schildert Marcel Michor die dramatischen Minuten beim „Krone“-Lokalaugenschein. Und während Michor sich noch im letzten Augenblick retten konnte, wurde die Unterkärntnerin von dem Auto erfasst und zu Boden geschleudert. „Ich bin dann gleich zu ihr geeilt und habe mit der Reanimation begonnen.“ Doch der beherzte Einsatz von Michor, Nachbarn, Autofahrern und der Unfalllenkerin war vergebens. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der 67-Jährigen, die nur wenige Meter von der Unfallstelle wohnte, feststellen.
Viele Verletzte und überfüllte Krankenhäuser
Obwohl die heimischen Straßenmeisterein alleine am Donnerstag bis zu 1000 Tonnen Streusalz mit 120 Winterdienst-Fahrzeugen auf Kärntens Straßen verteilten, hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun.
In ganz Unterkärnten musste die Rettung zahlreiche Verunfallte aufgrund des Glatteises in die Spitäler bringen. „Es kommen laufend Rettungsautos bei uns an. Die Lage ist aber bewältigbar“, erklärt Kabeg-Pressesprecherin Nathalie Trost. „Hauptsächlich haben wir Brüche, Prellungen und Co. in den Krankenhäusern versorgt“, erzählt eine Krankenschwester.
Bange Minuten mussten auch 50 Schüler in Maria Saal erleben. Denn ein Bus rutschte beim Abbiegen in den Straßengraben. „Zum Glück wurden aber keine Fahrgäste verletzt. Der Buslenker hat professionell reagiert“, sagt Herbert Hofer, Pressesprecher der ÖBB.
Dieter Arbeiter
Felix Justich
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