Ist der Traum vom großen Geld und Spektakel in Saudi-Arabien für viele Stars zum Albtraum geworden? Immer mehr Spieler scheinen derzeit eine Rückkehr nach Europa zu forcieren. Dafür gibt es wohl gleich mehrere Gründe. Nicht nur die Hitze macht den Profis zu schaffen.
Jordan Henderson zu Ajax, Roberto Firmino zu Fulham, Karim Benzema zu Chelsea: Die Gerüchte über die Rückkehr vieler „Wüsten-Stars“ reißen derzeit nicht ab. Es scheint so, als sei der Traum von entspannten Fußballer-Jahren mit hohem Salär und süßem Leben in Saudi-Arabien bei vielen Profis nach kurzer Zeit schon wieder ausgeträumt. Ihre Agenten sondieren derzeit eifrig den europäischen Markt, um einen Wechsel noch im Winter zu ermöglichen.
Einschränkungen im Alltag
Für die große „Wüsten-Flucht“ gibt es ganz konkrete Gründe, wie die „Sun“ berichtet. Demnach sei vor allem die Hitze ein wesentlicher Faktor. Vielen Spielern sei dies erst nach dem Wechsel richtig bewusst geworden. Temperaturen bis zu 40 Grad sind in Saudi-Arabien keine Seltenheit, deshalb wird auch erst am Abend trainiert. Selbst Superstar Cristiano Ronaldo, der sich mit der neuen Liga besser akklimatisiert haben dürfte, betonte zuletzt gegenüber „LiveScore“: „Der größte Unterschied, den ich in Saudi-Arabien festgestellt habe, ist natürlich die Hitze und die Anpassung der Trainingspläne, um später am Tag zu trainieren, wenn es kühler ist.“
Doch nicht nur die Hitze und die veränderte Tagesroutine führt bei Henderson und Co. zu „Heimweh“ nach Europa. Weitere Faktoren seien auch die schwindenden Chancen für die Nationalmannschaft aufzulaufen oder die familiäre Situation. Das soziale Leben in Saudi-Arabien unterscheidet sich teils drastisch von jenem in Europa. Vor allem für die Spielerfrauen sei dies häufig eine Belastung. Laut Gesetz dürfen sie sich nicht alleine in der Öffentlichkeit bewegen.
Zuschauer-Andrang bleibt aus
Aber auch auf sportlicher Ebene habe sich Ernüchterung breit gemacht. Das sportliche Niveau sei niedriger als erhofft und die Zuschauerzahlen ernüchternd. Für die Spieler, die es gewohnt waren in Europa regelmäßig vor 50.000 Zuschauern zu spielen, sei es ein Schock, dass teilweise nur wenige hundert Fans im Stadion sind. Die Ankunft der Stars habe demnach nicht den erhofften Zuschauer-Andrang gebracht. Deshalb könnten viele von ihnen jetzt schon wieder die Koffer packen.
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