Michelin betonte allerdings, dass es dazu rechtlich nicht verpflichtet sei. Weil Michelin keine sicheren Reifen nach Indianapolis mitgebracht hatte, waren die sieben von dem Unternehmen ausgerüsteten Teams nicht gestartet.
Nach dem gerade noch rechtzeitigen Schuldeingeständnis ihres Reifenpartners hoffen die sieben Michelin- Teams auf Milde vor dem FIA-Tribunal.
Trotzdem: Strafe droht
Doch Max Mosley schloss im Vorfeld der Anhörung vor dem Motorsport-Weltrat an diesem Mittwoch in Paris eine Sperre von ein oder zwei Formel-1-Rennen für die Startverweigerer von Indianapolis nicht aus. "Es gibt auch mehrere andere Möglichkeiten - einen Punkteabzug, eine Geldstrafe oder eine Rüge", sagte der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA.
Ein Freispruch scheint angesichts der verhärteten Fronten und drohender Zivilprozesse nahezu ausgeschlossen. Nachdem mehrere führende Vertreter von McLaren-Mercedes, BMW- Williams, Renault, Toyota, Sauber-Petronas, Red Bull Racing und BAR- Honda unmittelbar nach dem Skandalrennen am 19. Juni Mosley heftigst attackiert hatten, schlugen sie jetzt zurückhaltendere Töne an oder schwiegen, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.
Mosley versprach eine faire Beurteilung. "Wir werden uns die sieben Teams anhören. Jede Geschichte hat zwei Seiten", sagte er. "Die Mitglieder des Motorsport-Weltrates kommen aus der ganzen Welt. Sie werden ein Urteil fällen, das fair und ausgewogen ist." Michelins kurzfristiger "Kniefall" könnte für eine gewisse Entspannung sorgen. Die Franzosen räumten in einem langen Statement Fehler ein.
Schumi fordert Milde
Weltmeister Michael Schumacher, der das Skandalrennen mangels ernsthafter Konkurrenz spielend gewann, bat indes um Milde für die WM-Widersacher: "Die sind genug gestraft."
Beim Großen Preis von Frankreich am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/ORF, RTL und Premiere) dürfen wieder alle zehn Teams starten. Michael Schumacher, mit sieben Siegen auf dem Retortenkurs der "Sonnenkönig" von Magny-Cours, muss also mit wesentlich größerem Widerstand als in den USA rechnen.
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