18.01.2024 15:00

Angst vor Trump

USA: „Kein Interesse, dass Ukraine Krieg verliert“

Major Albin Rentenberger, Ukraine-Experte beim Österreichischen Bundesheer, sagt im krone.tv-Interview mit Jürgen Winterleitner, dass die ukrainische Gegenoffensive gescheitert ist und das Land daher in die Defensive übergegangen ist. Die Angst vor einem neuen US-Präsidenten Trump sei vorhanden. Dennoch dürfe man nicht vergessen: „Die USA haben absolut kein Interesse daran, dass die Ukraine diesen Krieg verliert.“

Russlands Streitkräfte haben in den vergangenen Wochen im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wieder Oberhand gewonnen, insbesondere bei den Kämpfen um Awdijiwka, meint Bundesheer Ukraine-Experte Major Albin Rentenberger. „Um diese Stadt wird seit Monaten gekämpft und hier scheint es den russischen Streitkräften auch zu gelingen, diese Stadt einzuschließen. Und das wäre sicherlich ein Erfolg vor den Wahlen in Russland, den Putin vorzeigen könnte, wenn es gelingen würde, diese Stadt zu erobern“, so Rentenberger.

Kein Frieden in Sicht
Trotz der nahenden Wahlen in Russland und den USA, welche die Kriegsdynamik beeinflussen könnten, sieht Rentenberger keinen unmittelbar bevorstehenden Friedensschluss, da beide Kriegsparteien nicht zu Kompromissen bereit seien.

Major Albin Rentenberger, Ukraine-Experte beim Österreichischen Bundesheer (Bild: krone.tv)
Major Albin Rentenberger, Ukraine-Experte beim Österreichischen Bundesheer

Major Rentenberger sieht ein massives Problem für die Ukraine, wenn in den USA der Republikaner Donald Trump erneut das Präsidentenamt übernimmt und die militärische und finanzielle Unterstützung der USA drastisch reduzieren würde: „Das ist sicherlich die große Angst in der Ukraine, dass ein Präsident Trump nicht mehr diese Unterstützung liefern würde“.

Putin hofft auf Trump
Der russische Präsident Putin würde laut Rentenberger den Abnutzungskrieg in der aktuellen Form weiter führen und darauf hoffen, „dass ein Präsident Trump, der dann im November an die Macht kommt, diese Unterstützung einstellt.“ Denn durch den Dauerbeschuss aus Russland, sei es„schwierig für die Ukraine, sich quasi selbst hier mit Rüstungsindustrie aus dem Schlamassel zu ziehen. Ein Aussteigen der USA ist wirklich eine große Problematik für die Ukraine“, so Major Rentenberger im krone.tv-Gespräch mit Jürgen Winterleitner. Man müsste allerdings auch abwarten, ob diese sehr vollmundigen Ankündigungen von Trump d wirklich so passieren würden. Denn eins dürfen wir nicht vergessen: „Amerika hat absolut kein Interesse daran, dass die Ukraine diesen Krieg verliert.“

Kampf in Ukraine für Russland sehr verlustreich
Die Furcht in baltischen Staaten, dass Russland nicht mit der Ukraine endet, sondern seinen Krieg auf weitere Länder fortführen würde, sei groß. „Die Angst ist dort präsent. Ich war selbst in diesen Ländern und da ist die Bedrohungsperzeption eine ganz andere.“ Doch ob Putin wirklich die Kapazität hat, um die NATO anzugreifen und ober das machen würde, sei zu hinterfragen. Denn bereits der Kampf in der Ukraine sei für Russland sehr verlustreich gewesen.

„Putin verheizt viele junge Männer“
Russland sei immer ein Staat gewesen, der demographische Probleme habe - eine alternde Bevölkerung. „Und jetzt verheizt hier Putin eigentlich viele junge Männer an der Front. Andererseits verlassen viele junge gebildete Männer das Land.“ Man gehe davon aus, das 300.000 Männer Russland verlassen haben, um nicht eingezogen zu werden.

Welche Auswirkungen ein Sieg Russlands auf die europäische Sicherheitspolitik bedeutet und welche Auswirkungen das auch auf die Sicherheit in Österreich haben könnte, sehen Sie im Video oben.

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