Das Theater an der Wien landet mit dem gar nicht leichten „Candide“ von Bernstein einen großen Erfolg. In der hinreißend frivolen und witzig-bunten Inszenierung von Lydia Steier überzeugt ein stimmiges Ensemble unter Dirigentin Marin Alsop.
Spätestens als Titelheld Candide mit Kim Il-sung, Fidel Castro und anderen Schurken schiffbrüchig im Meer treibt, während Donald Trump aus dem Hintergrund kräht, weiß man: Wir leben auf keinen Fall in der besten aller möglichen Welten. Was die „Comic Operetta“ „Candide“ in der Hauptsache auch beweisen möchte. 1956 schickte Bernstein mit Voltaires Pracht-Satire als Vorlage Candide auf Weltreise, um die ganze Grässlichkeit der Menschheit zu erfahren.
Damit trat ein Geniestreich mit Mängeln, an denen Bernstein später mehrfach herumkorrigierte, in die Musikwelt, der seither immer wieder sein Bühnen-Glück sucht. Dank Regisseurin Lydia Steier, Momme Hinrichs’ Bühne und Ursula Kudrnas Kostümen, hat er es jetzt im MQ, in der letzten, konzertant konzipierten Fassung, gefunden. Dort tanzt er in einer scharf satirischen und frech frivolen Vaudeville Revue, aufgepeppt mit 14 grandiosen Tänzern, flott durch die Welt.
Ein grandioser Spaß, den auch das RSO Wien unter der kundigen Marin Alsop zu befeuern weiß. Tenor Matthew Newlin ist stimmlich so lyrisch fein, wie sein Candide lieb naiv ist. Als Cunegonde schläft sich Nikola Hillebrand herzlich soubrettig durch die Weltgeschichte. Vincent Glander gibt präzise und trockenhumorig den Erzähler. Der Arnold Schoenberg Chor und ein feines übriges Ensemble assistieren passgenau. Das Ergebnis: Großes Happy End!
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