Dreiste, drängelnde Patienten setzen den Pflegekräften in Landeskliniken zu. Es ist für manche nicht mehr selbstverständlich, dass Akutpatienten sofort Hilfe brauchen.
Menschen zu versorgen, damit sie wieder gesund werden, ist für viele Pflegekräfte immer noch ein Traumberuf. Doch in den Salzburger Spitälern setzen ihnen neben der Personalknappheit auch Patienten zu, die immer fordernder werden.
„Aber jetzt bin ich am Schalter“
Sabine Gabath, Zentralbetriebsrätin der Salzburger Landeskliniken, nennt ein Beispiel: Ein Mann, der sich in der Früh den Kopf leicht gestoßen hat, will ihn Stunden später in der Notaufnahme des Landeskrankenhauses anschauen lassen. Die Pflegerin am Schalter zieht einen Patienten mit blutender Wunde vor und bekommt zu hören: „Aber jetzt bin ich am Schalter.“
Manche Patienten, so Gabath, werden aggressiv. Viele fordern, vorgezogen zu werden, und meinen: „Ich habe eine E-Card, das steht mir zu.“ Erschwerend hinzu kommt mehr Arbeit, weil Senioren, die daheim niemanden haben, im Spital bleiben. Die gute Nachricht ist: Neue junge Leute gehen motiviert in den Pflegeberuf. „Nachdem man viele Jahre die Krankenpflegeschule auf ein Minimum gesetzt hat, war es in den letzten drei Jahren Gott sei Dank anders. Außerdem werden jetzt die Ausbildungsplätze besser bezahlt“, begründet Sabine Gabath.
Doch die Pensionierungswelle lässt den Personalstand schrumpfen. Außerdem können oder wollen viele nicht bis 65 arbeiten. „Die meisten Pflegekräfte fingen mit 17 an und haben irgendwann einfach körperliche Schäden. Darum wollen auch so viele in Altersteilzeit gehen.“
Die Pflegelehre sehe man in den Kliniken kritisch, denn: 15-Jährige dürfen nicht am Patienten arbeiten. Nach Abschluss der Lehre würden viele den Beruf daher verlassen.
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