Handball-EM

Märchen geht weiter – „gefühlt schweben wir alle“

Handball
19.01.2024 08:26

Der nächste Handball-Krimi - und wieder jubelt Österreich bei der EM. Nach dem 30:29 gegen Ungarn ist sogar Traum vom Halbfinale erlaubt.

Die „Krone“ berichtet aus Köln

Und es geht noch größer, noch spektakulärer. 39.879 Zuschauer (13.293 pro Spieltag) wurden in der Mannheimer SAP-Arena Augenzeugen des Erfolgsruns der österreichischen Handballer, der im Aufstieg in die EM-Hauptrunde gipfelte.

In der Kölner Lanxess-Arena, die bei Großveranstaltungen wie das Champions-League-Finalturnier zu einem Handball-Tempel wird, ist die Dimension mit 19.750 Zuschauern noch einmal eine andere.

Und auch wenn bei Anpfiff einige Plätze nicht besetzt waren, am Ende durfte Österreich wieder vor vollen Rängen jubeln - nach zwei Unentschieden mit einem 30:29 gegen Ungarn über den zweiten Sieg im Turnier, heißt vier Spiele ungeschlagen! „Gefühlt schweben wir alle“, brachte Lukas Hutecek den emotionalen Zustand auf den Punkt. Der Deutschland-Legionär ist ein Sinnbild für das Märchen, das seine Fortsetzung findet. „Bis Mittag habe ich nicht geglaubt, dass ich spielen kann“, sprach er seine Knieprobleme an. Fakt, dass der Deutschland-Legionär, der über ein tiefblaues Auge nur lachen kann, nicht nur unfassbare Würfe aus dem Ärmel schleuderte, sondern mit Willenskraft die anderen mitriss.

Wie Markus Mahr, lange wie noch nie auf dem Feld, auch weil Janko Bozovic, Ausgleichsschütze beim 33:33 gegen Spanien, wegen Fieber passen musste (darum wurde Zimmerpartner Bilyk separiert).

Markus Mahr setzte sich gegen die wuchtige Ungarn-Abwehr durch. (Bild: GEPA pictures)
Markus Mahr setzte sich gegen die wuchtige Ungarn-Abwehr durch.

„Möstl-Zeit“
In Hälfte zwei war wieder „Möstl-Zeit“, mit einer Abwehr-Quote von 31 Prozent wurde der Torhüter zum zweiten Mal als „Man of the Match“ geehrt. „Wir machten frech weiter, wo wir aufgehört haben. Mir war klar, dass ich nach der Pause ein paar Bälle fange!“ Vor dem Turnier hatte keine klare Nummer eins ausgemacht werden können - Möstl hat die Frage in vier Spielen beantwortet.

In der zweiten Hälfte konnte Österreich erneut auf den „Möstl-Faktor“ zählen. (Bild: GEPA pictures)
In der zweiten Hälfte konnte Österreich erneut auf den „Möstl-Faktor“ zählen.

Auch diesmal wurde ein früher Rückstand (4:8) gedreht. Und das heiße Finish zur Sache für den Kapitän. Das achte Tor Nikola Bilyks zum 30:29 in Unterzahl war der „Big Point“.

Sebastian Frimmel steuerte gegen Ungarn zwei Treffer bei. (Bild: Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved)
Sebastian Frimmel steuerte gegen Ungarn zwei Treffer bei.

„Ich hatte wegen der Ausfälle von Bozovic und Mittendorfer und Hutis Knieproblemen bisschen Angst“, bekannte Teamchef Ales Pajovic, um aber festzustellen: „Wir sind derzeit on fire“.

In Tabelle vor Deutschland
Oder wie es Tobi Wagner beschreibt: „Wir sind auf einer Welle, spielen gegen Deutschland ums Halbfinale!“ Auch wenn Samstag viel für den Gastgeber (der gestern dank zweier gehaltener Siebenmeter von Goalie Wolff in der Crunchtime Island 26:24 niederrang) spricht. Der aber in der Tabelle hinter Österreich liegt.

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