Autonomes Fahren

Bosch baut 1200 Stellen in Software-Entwicklung ab

Elektronik
19.01.2024 09:40

Steigender Kostendruck und schlechte Aussichten im Geschäft mit dem autonomen Fahren führen beim Autozulieferer Bosch zu Stellenstreichungen. Im Geschäftsfeld „Cross-Domain Computing Solution“, das sämtliche digitale Anwendungen für Fahrzeuge entwickelt, stünden weltweit rund 1200 Stellen bis 2026 zur Disposition, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Der Geschäftsbereich habe deutlich größere Herausforderungen als erwartet. „In dieser Situation müssen wir - wie andere Unternehmen auch - die schwierige Balance halten zwischen Investieren und Kostendisziplin.“ So komme das Geschäft mit dem autonomen Fahren nicht so bald in Gang wie erhofft.

Insgesamt arbeiten rund 20.000 Menschen in der Software-Einheit, die vor vier Jahren gegründet worden war, um alle automobilen digitalen Produkte zu bündeln. Nicht nur Stellen von Entwicklern, sondern auch in Vertrieb und Verwaltung will das deutsche Unternehmen streichen. Gespräche mit dem Betriebsrat sollen aufgenommen werden. Wie viele Beschäftigte letztlich gehen müssen, stehe deshalb noch nicht fest.

„Sozialverträglicher Stellenabbau“
Bosch hatte erst im vergangenen Jahr für den Autozulieferbereich Mobility Solutions mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung geschlossen, nach der betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausgeschlossen sind. Dabei bleibe es selbstverständlich, erklärte Bosch weiter. Es gehe deshalb um einen sozialverträglichen Stellenabbau.

Auto-Branche im Umbruch
Im Dezember erst hatte Bosch angekündigt, wegen sinkender Nachfrage nach Verbrennungsmotoren in der Antriebssparte bis zu 1500 Jobs zu streichen. Auch bei den anderen großen deutschen Zulieferern herrscht vor dem Hintergrund der Schwäche am Automarkt und dem Umbruch zu Elektromobilität Unruhe in Sachen Beschäftigung.

Beim Technologiekonzern ZF Friedrichshafen schlug in dieser Woche der Betriebsrat Alarm, weil bis 2030 rund 12.000 Stellen in Deutschland verschwinden könnten. Das Unternehmen bestätigte das nicht. Bei Continental soll eine mittlere vierstellige Zahl an Arbeitsplätzen in der kriselnden Autosparte wegfallen.

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