„Dschihadi Depp“

„Hot Houthi“ wird nach Kaperung zu Internethit

Ausland
19.01.2024 12:28

Nachdem Houthi-Rebellen einen riesigen Autofrachter in einer filmreifen Aktion gekapert haben, fliegen einem jungen Jemeniten, der Videos von Bord des riesigen Schiffes postete, viele Herzen zu. So bekam er Spitznamen wie „Hot Houthi Pirat“ oder „Dschihadi Depp“ verpasst. 

Eigentlich wollte Rashid Al-Haddad mit Videos in sozialen Medien um Unterstützung für Palästina werben - doch stattdessen regte er mit seinem guten Aussehen die Fantasie vieler Nutzer an.

So ging er als „Hot Houthi Pirat“ viral: Viele erinnert der 19-Jährige an bekannte Persönlichkeiten und Charaktere. Manche erkennen in ihm einen „Che [Guevara] ohne Baskenmütze“. Andere sehen Ähnlichkeiten zu „Captain Jack Sparrow“ und tauften ihn „Dschihadi Depp“. Weitere User finden, er schaue eher wie der Schauspieler Timothée Chalamet aus - das inspirierte die Netzgemeinde zu dem Spitznamen „Timhouthi Chalamet“.

Bewaffnete Männer sprangen von Hubschrauber an Bord
Die Videos hatte er an Bord des Autofrachters Galaxy Leader gedreht, der am 19. November in einer spektakulären Aktion gekapert wurde. In Videos, die die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen veröffentlichten, springen bewaffnete Männer aus einem Hubschrauber auf das Schiff und bringen den Frachter in ihre Gewalt. 25 Besatzungsmitglieder wurden als Geiseln genommen.

Gekaperter Frachter ist nun Touristenattraktion
Nun ist das eroberte Schiff fast so etwas wie eine Touristenattraktion im jemitischen Hafen Hodeida. Besucher sind willkommen und dürfen dabei über eine israelische Flagge spazieren. So soll Israel aus Protest mit Füßen getreten werden, da der Frachter einem israelischen Geschäftsmann gehört. Dabei kann man auch die Besatzungsmitglieder besuchen, die sich noch immer an Bord befinden.

„Er ist Jemenit und steht zu Palästina“
Ob er wirklich zu den Houthi-Rebellen gehört, hat Al-Haddad bisher nicht offiziell bestätigt. Während eines Interviews übersetzte ein Dolmetscher diese Frage folgendermaßen: „Seine Antwort ist: Er ist Jemenit und steht zu Palästina.“ Eines der Videos (siehe Beitrag oben) dürfte allerdings kurz nach der Kaperung entstanden sein. Man sieht den 19-Jährigen mit weiteren Männern auf einem Boot, das offenbar von dem Autofrachter wegfährt. In dem Clip fordert die Gruppe Israel dazu auf, das Töten von Palästinensern zu beenden.  

Der junge Jemenit versucht den Hype um seine Person zu nutzen, um auf sein Anliegen aufmerksam zu machen. Es solle nicht um sein Aussehen gehen. „Ich habe weder über Schönheit noch über irgendetwas anderes gesprochen, unser Anliegen ist Palästina, und dies ist nicht der Zeitpunkt, um über Schönheit zu sprechen“, erklärte er gegenüber „Newsweek“. „Ich hoffe, dass meine Botschaft für ein freies Palästina Sie erreicht, und dass wir so gegen die israelische Aggression vorgehen, die die Menschenrechte verletzt.“

Houthi-Miliz greift Frachter mit Israel-Verbindug im Roten Meer an
Nach dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober ist der Nahostkonflikt neu entfacht. Bei den darauffolgenden israelischen Angriffen sollen laut Gesundheitsbehörde im Gazastreifen bereits knapp 25.000 Palästinenser ums Leben gekommen sein. Seitdem gab es auch immer wieder Angriffe der militant-islamistischen Houthi-Miliz im Roten Meer - sie richten sich gegen Frachter mit angeblich israelischer Verbindung. 

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