Zuerst geschenkt, dann ausgesetzt: In den vergangenen Jahren landeten nach der Weihnachtszeit viele Tiere im Tierheim. Heuer schaut die Bilanz glücklicherweise anders aus.
Haustiere sind, vor allem für Kinder ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Doch viele Familien sind sich der Verantwortung, welche die Haltung eines Haustieres mit sich bringt, nicht bewusst. Während die Heime in den Vorjahren noch mit der Rückgabewelle kämpften, gingen bisher noch keine Tiere an den Absender zurück. Sehr zur Freude der Aufnahmestationen, denn diese platzen ohnehin aus allen Nähten.
Großer Zuwachs nach Weihnachtenfeiertagen 2022
Claudia Herka, Besitzerin des Tierheimes Parndorf ist aber trotzdem über Rückgaben unter dem Jahr verärgert: „Früher wussten die Leute, dass Tiere aus Heimen eine Vorgeschichte haben, auf die man Rücksicht nehmen muss. Die heutige Zeit ist zu schnelllebig. In einem Moment wünscht man sich ein Haustier, im nächsten Moment möchte man es nicht mehr.“ Im Vorjahr bekam die Tierliebhaberin einen Dackel, der zuvor acht Besitzer hatte. Doch das war bei weitem nicht der einzige Zuwachs. Pünktlich nach den Weihnachtsfeiertagen 2022 wurden ein Hundewelpe und drei Katzen zurückgegeben. Wenige Tage später lagen auch Hasen und Meerschweinchen einfach vor der Tür.
Viele Anfragen nach tierischen Weihnachtsgeschenken
Im Tierschutzheim Sonnenhof flatterten kurz vor Weihnachten unzählige Anfragen ins Haus. Doch dem Wunsch nach tierischen Weihnachtsgeschenken wurde durch eine Vergabesperre ein Riegel vorgeschoben. Die Tierheime haben in den vergangenen Jahren gegen den Trend gekämpft, indem sie in der Vorweihnachtszeit keine Haustiere mehr vermitteln. Diese Maßnahme scheint nun endlich Früchte zu tragen. So auch bei „Wir fürs Tier“ in Loipersdorf. Dennoch erinnert sich die Besitzerin Alice Siebenbrunner an einen ungewöhnlichen Vorfall zurück: „Vor zwei Jahren stand kurz vor Weihnachten ein Mann vor meiner privaten Haustür und forderte ein Katzenbaby als Last-Minute-Geschenk für seine Tochter.“
Teuerung macht auch vor Tierheimen nicht Halt
Auch wenn das Zurückbringen von unliebsamen Weihnachtsgeschenken eingedämmt wurde, so sehen sich die Tierheime mit einer neuen Problematik konfrontiert: der Teuerung. „Noch nie war es so schwer Tiere zu vermitteln“, schildert Sonnenhof-Leiter Wolfgang Böck,
Auch „Wir fürs Tier“ ist derzeit mit einem traurigen Fall beschäftigt: Eine ältere Dame kann sich ihre drei Katzen nicht mehr leisten. Schweren Herzens zogen die Vierbeiner deswegen ins Heim. „Wenn sich die Preisspirale nicht weiter dreht, können wir hoffentlich wieder mehr Tiere vermitteln“, so Böck.
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