Cello-Star Bartolomey

Der direkteste Weg mitten ins Herz

Bühne
19.01.2024 16:07

Der 39-jährige Wiener Cellist Matthias Bartolomey spricht zum Start des Resonanzen-Festivals im Wiener Konzerthaus über die Faszination von Alter Musik und was uns so an Johann Sebastian Bachs Musik begeistert.

(Bild: kmm)

Er sprengt leidenschaftlich die Grenzen der Klassik. Etwa dann, wenn er mit Klemens Bittmann als Duo BartolomeyBittmann begeistert, Jazz, Pop und anderes fürs Cello arrangiert, das Repertoire erweitert oder nach neuen Spieltechniken sucht. Zum Start des „Resonanzen Festivals“ im Konzerthaus haben wir den 39-jährigen Cellisten Matthias Bartolomey gefragt, woher das in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegene Interesse an der Alten Musik denn kommt. 

„In der Gegenüberstellung zur sogenannten zeitgenössischen klassischen Musik fällt mir in erster Linie auf, dass die Alte Musik - konkret die Musik der Renaissance und des Barock - eine atemberaubende harmonische, formale Komplexität und Vielfalt aufweist und gleichzeitig immer den direktesten Weg ins Herz, in die Emotion findet“, so Bartolomey: „Was beeindruckt uns denn so an Bachs Musik? Er war ein Meister der Form, die manchmal an mathematische Perfektion grenzt, und dennoch ist seine Musik höchst emotional.“

Univ.-Prof. Matthias Bartolomey, 39, „geigt“ mit seinem Cello im MuTh auf (Bild: MuTh/Moritz Schell)
Univ.-Prof. Matthias Bartolomey, 39, „geigt“ mit seinem Cello im MuTh auf

In jedem Fall geht es den Menschen darum, berührt zu werden, ist Bartolomey überzeugt: „Sie wollen, wie Robert Musil es gesagt hat, als Veränderte aus dem Konzert kommen. Es geht also um Emotion. Die Menschen wollen etwas empfinden. Die großen Meister des Barock und der Renaissance wussten das und haben nach diesen Parametern ihre Musik geschrieben. Mein Wunsch an die Komponisten und Komponistinnen unserer Zeit ist, dass sie sich wieder auf diese Ideale besinnen und ihre Musik so erzählen, dass sie zuallererst die Herzen der Menschen erreicht, anstatt sich in verkopften, intellektualisierten Konstrukten zu verlieren.“

„Resonanzen“ und „Dvorak pur“

„RESONANZEN“

Festival alter Musik

Wann:  20. bis 28. Jänner

Wo: Wiener Konzerthaus

Programm: konzerthaus.at 

 

„ANTONIN DVORAK PUR!“

Kammermusikkonzert u. a. mit Matthias Bartolomey

Wann: Donnerstag, 25. Jänner

Wo: „Das MuTh“, Am Augartenspitz 1, 1020 Wien

Info & Karten: muth.at

Aber wie leicht wechselt Matthias Bartolomey von neuen Kompositionen, vom Jazz oder gestandener Klassik, wie sie kommenden Donnerstag u. a. mit Geiger Benjamin Schmid und Pianistin Ariane Haering bei einem Dvořák-Abend im MuTh auf dem Programm steht, zur Alten Musik? „Das Switchen zwischen den Stilen braucht immer ein bis zwei Tage, um wirklich in der jeweiligen Musik anzukommen. Ich spiele momentan auf einem Barockcello, das erst wenige Jahre jung ist. Natürlich auf Darmsaiten und je nachdem auf 415 Hz Stimmung für Bach oder etwas höher, 430 Hz, für die Musik der Wiener Klassik.“

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