Christian Dior nannte ihn den „Meister von uns allen“ und Coco Chanel bezeichnete ihn als „einzigen echten Couturier“. Die Disney+-Serie „Cristóbal Balenciaga“ widmet sich dem Leben und Schaffen des genialen, aber öffentlichkeitsscheuen Modeschöpfers.
Wer Balenciaga nur von sündteuren, übergroßen Fetzen oder Plastikschuhen mit plakativen Aufschriften kennt, sollte seine Bildungslücken rund um die bewegte und renommierte Geschichte des Luxus-Modehauses etwas auffrischen. Seinen Gründer, Cristóbal Balenciaga, bezeichnete etwa Christian Dior nicht umsonst als „Meister von uns allen“ oder Coco Chanel als „einzigen echten Couturier“. Dank seiner einzigartigen und avantgardistischen Handwerkskunst brach Balenciaga in den 1950er-Jahren eine wahre Moderevolution vom Zaun, kleidete Superstars wie Grace Kelly, Elizabeth Taylor oder Audrey Hepburn ein. Doch bevor sich der Schneider in den Modeolymp katapultierte, war es ein langer Weg.
Geboren wurde Balenciaga im baskischen Getaria als fünftes Kind eines Fischers und einer Näherin. Trotz seiner ärmlichen Verhältnisse fesselte ihn schon in jungen Jahren Kleidung und Schneidekunst. Als er im zarten Alter von 14 Jahren kopierte ein Kleid für die Adelige Marquesa de Casa Torres. Dank ihrer Unterstützung konnte Balenciaga eine Schneiderlehre in Madrid absolvieren und schließlich nach Paris reisen. Dort gründete er 1917, mit nur 22 Jahren, sein künftiges Modelabel und der Rest ist Geschichte. Eine die Disney aufgegriffen und nun zur Serie gemacht hat. Keine leichte Aufgabe, denn so sehr sein Werk im Schweinwerferlicht stand, so sehr mied es der Couturier selber. Das war unter anderem dem Umstand geschuldet, dass er sich als homosexueller Mann nicht zur Zielscheibe machen wollte - vor allem nicht in dem von den Nazis besetztem Paris.
„Cristóbal Balenciaga“ zwirbelt die Dramatik nicht so hoch wie „House of Gucci“ oder „American Crime Story: The Assassination of Gianni Versace“, zeigt aber mit viel Einfühlungsvermögen jene Tragödien, mit denen ihr Titelheld zu kämpfen hat. Gerade in den dunklen Zeiten muss sich der Modeschöpfer darüber klar werden, ob sein Schaffen den Aufwand eigentlich wert ist. Das Ansehen der Serie ist es jedenfalls - auch wenn man mit Wehmut an die modisch schöneren Zeiten zurückgelassen wird
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