Georg Preiner hat sein Fleischerfachgeschäft am 5. Jänner 1977 eröffnet. Seitdem sorgt der Apetloner für beste Ware. Jetzt ist aber Schluss.
Mit Ende Jänner sperrt das Geschäft von Georg und Herta Preiner. Zurück bleiben enttäuschte Kunden, denn sie kamen aus dem ganzen Bezirk, um sich mit den selbst gemachten Fleischwaren einzudecken.
„Viele haben noch Leberkäse oder andere Sachen zum Einfrieren bestellt“, schmunzelt Preiner. „Das freut uns natürlich, aber irgendwann muss einfach Schluss sein.“ Denn mittlerweile steht ein 7-er vor seinem Alter, verrät er. Im Bezirk Neusiedl am See gibt es dann nur noch drei Fleischereien. Zwei in Gols, eine in Pamhagen. „Als ich 1977 angefangen habe, waren wir in Apetlon zu zweit, im ganzen Bezirk gab es 45 Fleischhauer“, erzählt Preiner.
Nur mehr 48 Fleischhauer
Mittlerweile ist die Zunft fast am Aussterben. „Im ganzen Burgenland gibt es nur mehr 48 aktive Fleischhauer“, weiß der Innungsmeister Thomas Hatwagner, der seinem scheidenden Kollegen kurz vor Ladenschluss noch einen Besuch abstattete und gemeinsam mit Harald Pokorny und Robert Frank von der Wirtschaftskammer Regionalstelle Neusiedl am See „Danke“ für so viele Jahre sagte. Auch der Nachwuchs lässt zu wünschen übrig. Nur vier Lehrlinge gibt es, die das Gewerbe des Fleischermeisters im Burgenland lernen möchten.
Preiner geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ich habe viel erlebt und meinen Job wirklich gerne gemacht“, meint er. „Aber jetzt reicht es wirklich.“ Schluss ist am 27. Jänner – mit einem kleinen Fest im Geschäft, wo alle noch einmal einkaufen und sich verabschieden können.
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