Was für eine Show von Cyprien Sarrazin! Mit einem Husarenritt raste der Franzose am Samstag auf der Streif in unfassbarer Manier zum Kitzbühel-Double. Als Vierter sorgte Stefan Babinsky für eine Überraschung und einen rot-weiß-roten Lichtblick. Die ÖSV-Abfahrer bleiben jedoch weiter ohne Podestplatz in der laufenden Saison.
Sarrazin, der bereits am Freitag triumphiert hatte, zauberte eine Fabelzeit in den Schnee. Als Zweiter hatte der Schweizer Marco Odermatt (+0,91) schon fast eine Sekunde Rückstand. Auf Rang drei landete der Südtiroler Dominik Paris (+1,44).
1:52,96 Minuten lautet die Siegerzeit von Sarrazin, der mit Startnummer 8 eine tollkühne Fahrt ohne Rücksicht auf Verluste zeigte und damit alle sprachlos machte. Als zweitem Franzosen nach Luc Alphand, der 1995 und 1997 gewonnen hatte, gelang dem 29-Jährigen ein Abfahrts-Double im Mekka des alpinen Skisports. Dabei war dies erst die 14. Weltcup-Abfahrt des ehemaligen Riesentorlauf-Spezialisten. „Das ist der beste Tag in meinem Leben“, konnte es Sarrazin nicht fassen.
Schon Odermatt hatte es unmittelbar vor Sarrazin verwegen hinunter getrieben, die Bestzeit des Schweizers wurde aber keine zwei Minuten später der Resteverwertung zugeführt. Im Ziel entledigte sich Sarrazin im Adrenalin-Rausch seiner Ski, kletterte auf die luftgepolsterte Bande und ließ sich wie ein Weltmeister feiern. Zahlreiche Ski-Legenden, hochkarätige Gäste aus Politik und Wirtschaft und andere Prominente spendeten bei Postkarten-Wetter den gebührenden Beifall.
Babinsky sprachlos
Groß war auch der Jubel bei Stefan Babinsky. „Ich bin ein bisschen sprachlos. Kitzbühel ist einfach was Spezielles“, strahlte der ÖSV-Athlet, der Vierter wurde, im Ziel. „Die Stimmung ist ein Wahnsinn!“ Vincent Kriechmayr (6.) verspielte schon im oberen Streckenabschnitt und mit der Querfahrt die Chance auf einen Podestplatz. „Oben ist es mir wirklich missglückt“, befand der Routinier. „Sieben Zehntel Rückstand Steilhang-Ausfahrt ist viel zu viel, da kannst du nicht mehr mitkämpfen.“ In der Traverse habe es ihn komplett versetzt, „da habe ich kämpfen müssen, dass ich drin bleibe“. Aber zumindest sei „der Speed wieder da“. Eine gute Fahrt zeigte Christopher Neumayer (12./+2,08).
Hier das Ergebnis:
Kein Vollgas bei Hemetsberger
Daniel Hemetsberger (19.), am Vortag nach einem groben Patzer punktelos, rehabilitierte sich ein wenig. „Das Problem ist einfach immer noch, dass ich nicht Vollgas fahren kann, weil mir mein Knie am Start immer so wehtut“, erklärte der Oberösterreicher. Daniel Danklmaier (26./+2,60) und Otmar Striedinger (32./+2,98), landeten fernab der Spitzenplätze.
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