Rapids 2:1 gegen Slovacko mit drei Witz-Elfern scheint erklärbar! Es „mussten“ mehr als zwei Tore fallen - in der Türkei scheint dies bei Tests Alltag zu sein.
Die „Krone“ berichtet aus Belek
Bereits um 7.30 Uhr stürmten Rapids Spieler am Freitag ins Zimmer von Roman Kerschbaum, holten den Jubilar zum 30. Geburtstag mit Torte, Tröten und Konfetti unsanft aus dem Schlaf. Typisch für die Stimmung in Rapids Belek-Camp. „Wir haben einen tollen Spirit, eine sensationelle Energie in der Truppe“, schwärmt Trainer Robert Klauß, der auch selbst aus dem Slapstick-2:1 im Test gegen Slovacko das Positive mitnimmt: „60 Minuten im Dauerregen mit diesen Schiedsrichtern - wenn du so etwas erlebst, schweißt dich das zusammen.“
Vor allem die wahnwitzigen Pfiffe. Anfangs dachte man, die drei türkischen Offiziellen seien einfach nur ahnungslos, erst mit dem Elfer, den Kaygin zum 2:1 verwandelte, kamen alle zu der Erkenntnis: Das kann nur Wettbetrug sein!
Es „fehlte“ ein Tor.
Weil - so die Annahme - irgendwo die Wettmafia über 80.000 Euro auf „mehr als zwei erzielte Tore“ gesetzt hatte (siehe Bild oben). „Wir waren einfach nur verwundert, konnten es im Spiel nicht glauben“, sagt Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann zur „Krone“. „Aber wir waren da nur Passagier, beide Teams waren betroffen, chancenlos.“
„Play Fair Code“
Rapid informierte am Freitag den dafür in Österreich zuständigen „Play Fair Code“, ebenso Slovacko den tschechischen Verband. „Traurig, dass das immer noch passierte. Ich bin noch nie Opfer eines Wettskandals geworden“, äußerte sich Kapitän Michael Kadlec auf X. „Das passiert dort leider ständig“, weiß Rudolf Stinner, der zwei Jahrzehnte auch für die UEFA und die FIFA im Fußball-Wettsumpf (u. a. beim Fall Grödig mit Taboga und bei Kuljic) ermittelte. „Ich habe dort die wildesten Sachen erlebt. Aber dem müssten die Behörden in der Türkei nachgehen. Doch dafür sind diese Camps für die Türken ein zu wichtiger Wirtschaftsfaktor.“
Wer, wo, über wen wie viel Geld tatsächlich (um)gesetzt hat, wird man wohl nie erfahren. „Da sind Mittelsmänner involviert, das kann auch über Asien gehen“, weiß der Ex-Kripo-Beamte.
Für Rapid war die traurige Farce ein (hoffentlich) einmaliges Erlebnis
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