Debatte um Hinrichtung

Auftragsmörder soll mit Stickstoff getötet werden

Ausland
20.01.2024 11:03

Nächsten Donnerstag soll ein Auftragsmörder in Alabama mit einer neuen Methode hingerichtet werden. Geplant ist, dem Mann über eine Gesichtsmaske Stickstoff zuzufügen, wodurch der Tod durch Sauerstoffmangel eintritt. Menschenrechtsexpertinnen und -experten sprechen von einer Ähnlichkeit mit Folter (siehe Video oben).

Der Tod sei möglicherweise grausam. Dafür, dass die Inhalation von reinem Stickstoff keine schwerwiegenden Leiden verursache, gebe es keine wissenschaftlichen Beweise, teilten die Vereinten Nationen und die NGO Amnesty International mit.

Angewendet wird die Methode bisher bei Tieren. Bei Menschen wurde in den USA zuvor noch kein solches Todesurteil vollstreckt, dem UN-Menschenrechtsbüro ist auch kein Fall in anderen Ländern bekannt. Nächsten Donnerstag, 25. Jänner, soll Kenneth Eugene Smith im US-Bundesstaat Alabama durch die sogenannte Stickstoffhypoxie getötet werden. Der Auftragsmörder wurde bereits 1988 zum Tode verurteilt.

Der Auftragsmörder Kenneth Eugene Smith (Bild: Alabama Department of Corrections, Lifes_Sunday, Adobe Stock, Krone KREATIV)
Der Auftragsmörder Kenneth Eugene Smith

Hinrichtungen mit Giftspritze gescheitert
Smiths Anwältinnen und Anwälte haben bisher vergeblich Einspruch erhoben. Sie wandten sich an den Supreme Court und argumentierten mit dem achten Zusatzartikel der US-Verfassung, der „grausame und ungewöhnliche Strafen“ verbietet. Der Mörder hätte bereits 2022 mit einer Giftspritze hingerichtet werden sollen. Dem Personal gelang es damals aber nicht, die dafür nötige Kanüle in seinen Arm zu legen. Der 58-Jährige wurde nach mehreren Stunden, in denen er angeschnallt auf einem Exekutionstisch lag, wieder in seine Zelle gebracht.

Im selben Jahr waren bereits zwei weitere Hinrichtungen mit der Giftspritze in Alabama gescheitert. Laut den Anwältinnen und Anwälten sind zu viele Fragen offen, um den Verurteilten zum jetzigen Zeitpunkt zu exekutieren. Ob sich die höchste Instanz des Landes der Sache annimmt, ist bisher unklar.

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