Hacker mit Verbindungen zur russischen Regierung haben sich nach Angaben von Microsoft Zugang zu einigen E-Mails ranghoher Manager des Konzerns verschafft. Die Attacke habe im November begonnen und sei vor einer Woche entdeckt worden, teilte Microsoft am Freitag mit. Die Hacker hätten auch einige Dokumente aus E-Mail-Anhängen heruntergeladen.
Auch seien E-Mails von Mitarbeitern aus den Bereichen Cybersicherheit und Recht zur Beute der Angreifer geworden, hieß es weiter. Der Konzern machte keine Angaben dazu, wer aus der Konzernführung betroffen ist. Offen blieb auch, wie viele Accounts von Mitarbeitern insgesamt betroffen waren. Microsoft betonte, es sei ein „prozentual sehr kleiner“ Anteil gewesen. Der Konzern hatte zum Stichtag 30. Juni rund 221.000 Beschäftigte.
Die Hacker gelangten laut Microsoft ins E-Mail-System, nachdem sie das Passwort eines internen Test-Accounts geknackt hatten. Die Attacke sei keine Folge von Schwachstellen in Microsofts Produkten oder Diensten gewesen, hieß es. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass die Angreifer Zugang zu Kundenbereichen, Software-Quellcodes oder Systemen mit Künstlicher Intelligenz gehabt hätten.
Hack könnte weitreichende Folgen haben
Hinter dem Hack steht Microsoft zufolge eine russische Gruppe, die unter den Namen „Midnight Blizzard“ und „Nobelium“ bekannt ist. Die Eindringlinge hätten „zunächst“ in den E-Mails nach Informationen über die Gruppe gesucht, hieß es unter Verweis auf erste Untersuchungsergebnisse. Damit könnten die Hacker besser verstehen, wie viel Microsoft über sie und ihre Vorgehensweise wisse. Microsoft machte keine Angaben dazu, wie sich der Fokus der Angreifer danach verändert habe.
Software von Microsoft wird in vielen Unternehmen und Behörden überall auf der Welt eingesetzt. Damit könnte der Hack - je nach Relevanz der erbeuteten Informationen - weitreichende Folgen haben. Bei einer der schwerwiegendsten Cyberattacken mutmaßlich russischer Hacker war vor einigen Jahren Wartungssoftware der Firma Solarwinds infiziert worden. Über sie verschafften sich die Angreifer dann Zugang in die Systeme von Dutzenden Firmen und Behörden.
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