Hat Zukunftsängste

Für den Papst ist Kinderkriegen Pflicht

Ausland
20.01.2024 14:30

Für Papst Franziskus ist es eine Pflicht, Kinder zu bekommen, um zu überleben. „Wir müssen das Problem der Geburten ernst nehmen, weil dabei die Zukunft des Heimatlandes auf dem Spiel steht“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag.

Die Geburtenrate in einigen Mittelmeerländern bereitet dem Papst offenbar Sorge. Jeder Mensch könne einen Hund haben, es sei aber notwendig, Kinder zu bekommen, sagte Franziskus vor Vertreterinnen und Vertretern eines Verbands, der kleine und mittlere Gemeinden in Italien fördern will.

„Kultur der Entvölkerung“
Es gebe eine „Kultur der Entvölkerung“. In diesem Zusammenhang sprach der Papst über die Chancenungleichheit für Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Gebiete. Obwohl diese ein bedeutender Teil der Bevölkerung seien, hätten sie aus finanziellen Gründen nicht die gleichen Ressourcen wie Menschen in größeren Gemeinden. Das löse einen Teufelskreis aus: Fehlende Möglichkeiten würden den geschäftstüchtigen Teil dazu zwingen, diese Gebiete zu verlassen. Zurückbleiben würden dann nur Ältere und Menschen ohne Alternativen. Der Bedarf an Sozialhilfe nehme zu, die Ressourcen gingen hingegen zurück.

Papst Franziskus macht sich Sorgen um die „Zukunft des Heimatlandes“. Grund sind zu wenige Kinder. (Bild: AP Photo/Alessandra Tarantino)
Papst Franziskus macht sich Sorgen um die „Zukunft des Heimatlandes“. Grund sind zu wenige Kinder.

Abtreibung „Auftragsmord“
Im Zusammenhang mit dem Schlagwort der „Entvölkerung“ erinnerte der Papst auch an die Umwelt, die davon betroffen sei. „In der Zerbrechlichkeit der Menschen und der Umwelt erkennen wir, dass alles miteinander verbunden ist.“ Bei der Suche nach Lösungen müssten unterschiedliche Phänomene gemeinsam betrachtet werden.

Die Aussage des Papstes, dass es Pflicht sei, Kinder zu bekommen, schließt an eine ganze Reihe von Äußerungen zu diesem Thema an. So verglich er Schwangerschaftsabbrüche etwa mit „dem Anheuern eines Auftragsmörders“ und bezeichnete Leihmutterschaft als „bedauerlich“, da sie die Würde der Frau und des Kindes verletze. „Ein Kind ist immer ein Geschenk und niemals ein Vertragsgegenstand“, sagte er erst Anfang Jänner. Bereits vor zwei Jahren kritisierte der Pontifex kinderlose Paare (siehe Video oben).

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