Zur Gegendemonstration anlässlich des Akademikerballs im Congress versammelten sich etwa 200 Teilnehmer am Grazer Hauptplatz. Die Versammlung verlief friedlich, dafür wurden laut Polizei Samstagnacht mehrere Häuserfassaden im Stadtgebiet beschmiert.
Am Samstagabend war es so weit - der 69. Grazer Akademikerball ging über die Bühne und mit ihm Demonstranten auf die Straße. Ein Ball unter Burschenschaftern, der Jahr für Jahr für Empörung sorgt. Bereits im Vorfeld hatte die örtliche Sicherheitsbehörde ein Platzverbot (§ 36 SPG) rund um den Grazer Congress verordnet. Dieses trat um 16 Uhr in Kraft, um Zusammenstöße zwischen Ballgästen und Demonstranten zu verhindern.
Die von 18 bis 20 Uhr abgehaltene Gegendemonstration mit etwa 200 Teilnehmern am Grazer Hauptplatz verlief ohne größere Zwischenfälle. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei sicherten die Grazer Innenstadt ab und waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz.
Beschmierte Häuserfassaden
Abseits des Ballgeschehens verübten jedoch bislang Unbekannte mehrere Sachbeschädigungen. In der Wickenburggasse bewarfen, laut Zeugenangaben, mehrere maskierte Personen gegen 19.30 Uhr eine Häuserfassade mit blauen und schwarzen Farbbeuteln. Sie flüchteten anschließend unerkannt in Richtung Keplerbrücke. Im Bereich Marburger Kai/Andreas-Hofer-Platz beschmierten Unbekannte eine Hausmauer wenig später mit Graffiti. Die Ermittlungen zu den Sachschäden laufen nun.
Reaktionen von Rechts und Links
Die FPÖ verurteilt das Verhalten der Gegendemonstranten scharf - das linksextremistische Gewaltpotential dürfe nicht unterschätzt werden. Markus, Leinfellner, steirischer FPÖ-Bundesrat, sagt: „Unser Dank gilt den engagierten Exekutivkräften, die durch ihren Einsatz wohl Schlimmeres wie insbesondere Übergriffe auf Ballbesucher verhindert haben. Wir werden mittels parlamentarischer Anfrage an das BMI die Geschehnisse aufarbeiten, um etwa die Einsatzkosten sowie die Höhe des Sachschadens zu klären.“
Auch die „Offensive gegen Rechts Graz“ veröffentlichte noch in der Ballnacht ein Statement: „Nur durch eine Kampagne, welche, getragen von der österreichischen Zivilgesellschaft, sich klar gegen Rechts positioniert, kann es gelingen, den Burschenschaften ihr Couleur vom Anzug zu fegen. Es sind Burschenschaftler und FPÖler:innen, die Kürzungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, Privatisierungen oder die Schließung von Frauenhäusern, sowie die Schließung der Grenzen, Massenabschiebungen und Vertreibung fordern. Kickl & Co orientieren sich mit ihrer Politik an einer kleinen reichen Elite, welche Sekt schlürfend auf die unteren 99 Prozent spuckt.“ Das „immense Aufgebot der Polizei“ sei unbegründet gewesen. Auch am Akademikerball im Februar in Wien will die Offensive wieder vertreten sein.
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