Kampf gegen Houthis

EU einigt sich auf Militäreinsatz im Roten Meer

Ausland
22.01.2024 18:58

Die EU-Staaten haben sich am Montag auf einen Militäreinsatz im Roten Meer geeinigt. Damit solle die Handelsschifffahrt nach Angriffen jemenitischer Houthi-Milizen gesichert werden, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit.

Der Einsatz - der formelle Beschluss ist allerdings erst beim nächsten EU-Außenrat am 19. Februar möglich - soll im Idealfall im Februar beginnen und die Angriffe der militant-islamistischen Houthis aus dem Jemen beenden. Entsandt werden sollen europäische Kriegsschiffe und luftgeschützte Frühwarnsysteme, um Frachtschiffe zu schützen. An den US-Angriffen gegen Houthi-Stellungen im Jemen will sich die EU wiederum nicht beteiligen.

Ursprünglich war geplant gewesen, die bereits existierende Anti-Piraterie-Operation „Atalanta“ im Indischen Ozean auszuweiten. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der spanischen Regierung, die derzeit die Führungsnation ist. Die EU-Außenministerinnen und -minister trafen am Montag in Brüssel zusammen, um mitunter über die Lage im Nahen Osten zu debattieren. Auch der israelische Außenminister Israel Katz nahm teil.

Die Houthis werden vom Iran unterstützt und sehen sich als Teil des Widerstands gegen Israel. (Bild: AP)
Die Houthis werden vom Iran unterstützt und sehen sich als Teil des Widerstands gegen Israel.

Houthis: „Achse des Widerstands“
Hintergrund des geplanten Militäreinsatzes ist, dass große Reedereien immer häufiger die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suezkanal meiden. Dies wirkt sich bereits massiv auf die Weltwirtschaft aus (siehe Video oben). Sowohl das US- als auch das britische Militär haben deswegen Ziele der Houthis angegriffen.

Die Houthi-Rebellen werden vom Iran unterstützt und sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbst ernannten „Achse des Widerstands.“ Seit Kriegsbeginn im Nahen Osten am 7. Oktober haben sie zahlreiche Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden attackiert. 

US-Soldaten wohl gestorben
Unterdessen attackierten die Rebellen nach eigenen Angaben ein US-Militärfrachtschiff im Golf von Aden. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Erst kürzlich haben US-Streitkräfte zwei Elitesoldaten für tot erklärt, die seit einem Einsatz vor der somalischen Küste gegen eine iranische Rüstungslieferung für die Houthis vermisst worden waren. Sie seien nach einer zehntägigen Suche nicht gefunden worden, hieß es. Das abgefangene Schiff hatte laut dem US-Regionalkommando Central Command (Centcom) iranische Raketenteile an Bord, die für die Houthis bestimmt waren.

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