Knalleffekt rund um das„verschwunden“ Corona-Medikament Paxlovid: Gesundheitsminister Johannes Rauch hat die Finanzprokuratur eingeschaltet. Es besteht der Verdacht, dass tausende Packungen illegal verkauft worden sind. Die „Krone“ hat vor Wochen bereits berichtet. In Deutschland gibt es ebenfalls entsprechende Ermittlungen.
„In der Pandemie hat der Bund kurzfristig das Corona-Medikament Paxlovid gekauft. Über 130.000 Packungen haben die Apotheken in den letzten 2 Jahren erhalten. Uns liegen bisher nur für jene Paxlovid-Packungen Abrechnungen vor, die auf Kassenrezept abgegeben wurden. Für den Rest gibt es verschiedene Erklärungen (Privatrezepte, Überschreitung des Ablaufdatums), aber keine Belege. Mein Ministerium hat die Apothekerkammer aufgefordert, die Verwendung vollständig zu belegen“, schreibt Rauch auf der Plattform X (vormals Twitter).
„Habe Finanzprokuratur eingeschaltet“
„In Deutschland gehen bereits mehrere Staatsanwaltschaften dem Verdacht nach, dass Paxlovid illegal weiterverkauft wurde. Auch bei uns gibt es Apotheken, deren Bestellungen oder Abrechnungen auffällig vom Bundesschnitt abweichen. Ich habe auch die Finanzprokuratur - Anwalt der Republik - eingeschaltet, um rechtzeitig weitere Schritte zu prüfen. Auf Basis der Rückmeldungen aus den Apotheken werden wir über das weitere Vorgehen entscheiden.“
Von den 20.000 Packungen sollen 15.000 über Privatrezepte ausgegeben und 5000 vernichtet worden sein. Bei einem Preis von 700 bis 900 Euro pro Packung geht es hier um mindestens 14 Millionen Euro Steuergeld. Die Apotheken haben Paxlovid vom Bund so zu sagen „gratis“ erhalten und haben es nicht, wie bei anderen Medikamenten im Großhandel selbst eingekauft.
Engpass in Versorgung
Aufgekommen ist das Problem Anfang Dezember, als es zu Engpässen bei der Versorgung mit Paxlovid kam. Im Ministerium hat man sich über das Fehlen von Paxlovid gewundert, denn der Vorrat hätte für den ganzen Winter reichen müssen. Inzwischen wurden weitere 18.000 Packungen nachbestellt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.