1. gemeinsamer Plan
Arabische Länder arbeiten an Zweistaatenlösung
Israel und die Terrororganisation Hamas, die mehr als 100 Tage Krieg gegeneinander führen, lehnen die seit Jahrzehnten diskutierte Zweistaatenlösung ab. Dennoch feilen arabische Länder gerade an einem Vorschlag für ein Konzept, der Frieden in die Region bringen soll. Es ist der erste gemeinsame Plan arabischer Staaten.
Wie das „Wall Street Journal“ am Montag unter Berufung auf arabische Beamte berichtete, biete Saudi-Arabien im Gegenzug für die Schaffung eines palästinensischen Staates die Anerkennung Israels an. Der Vorschlag sei Israel über die USA unterbreitet worden.
Israel lehnt palästinensischen Staat ab
Die Details des Vorschlags würden noch ausgearbeitet, bisher sei die Haltung der israelischen Regierung ablehnend. Die Gründung eines palästinensischen Staates sei dabei der Hauptstreitpunkt, hieß es.
Experten: Hamas wollten mit Großangriff Annäherung verhindern
Vor dem Gaza-Krieg hatte Saudi-Arabien als wichtige Schutzmacht der Palästinenser unter US-Vermittlung bereits Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel geführt, was durch den Krieg aber zum Erliegen kam. Die sich abzeichnende Annäherung wäre aus Sicht der islamistischen Hamas, der libanesischen Hisbollah-Miliz und des Iran als wichtigstem Unterstützer beider Gruppen zu ihrem Schaden gewesen. Das brutale Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels am 7. Oktober war daher von einigen Experten auch als Versuch der Islamisten gesehen worden, die Annäherung zu torpedieren.
Netanyahu stellte Ablehnung für Zweistaatenlösung klar
Die Nachricht über den arabischen Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, da erneute diplomatische Bemühungen um eine Beendigung der Kämpfe angelaufen sind. Nach den USA verstärken nun auch Deutschland und die EU den Druck auf Gegner einer Zweistaatenlösung für den Nahost-Konflikt. Bei einem EU-Treffen am Montag in Brüssel wurde Kritik an Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu geübt. Dieser hatte am Wochenende deutlich gemacht, dass er eine Zweistaatenlösung nach dem Ende des Gaza-Krieges weiterhin ablehnt. Derweil führte der Nahost-Koordinator von US-Präsident Joe Biden, Brett McGurk, laut US-Medien Gespräche in Ägypten, bevor er nach Katar weiterreiste.
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