Von Auto überfahren
Landwirtin bei Bauernprotest in Frankreich getötet
Tragischer Zwischenfall bei den Bauernprotesten, die gerade in Frankreich abgehalten werden: Ein Autofahrer raste am Dienstag durch eine Blockade mit Stroh, hinter der sich Demonstranten befanden. Eine Landwirtin wurde dabei getötet, ihr Ehemann und ihre Tochter schwer verletzt.
Das Drama ereignete sich an einer Nationalstraße von Toulouse Richtung Spanien, erklärte der Präsident des Bauernverbandes FNSEA, Arnaud Rousseau. Wie „Le Parisiene“ berichtet, drängte sich ein Lenker gegen 5:45 Uhr mit seinem Auto durch die blockierte Straße und erfasste dabei mehrere Menschen. „Eine Frau ist gestorben, ihr Mann und ihre Tochter sind in einem offenbar kritischen Zustand“, so Rousseau.
Laut einer Polizeiquelle soll die schwer verletzte Tochter soll im Teenageralter sein, der Vater „in den Vierzigern“. Bei der Verstorbenen soll es sich um eine Frau „in den Dreißigern“ handeln.
Fahrzeug mit „halsbrecherischer Geschwindigkeit“ unterwegs
„Das Auto fuhr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf dem Seitenstreifen vorbei und wich den Betonblöcken aus“ erklärte Sébastien Durand, Vizepräsident der FNSEA den Unfallhergang. Ob der Lenker vorsätzlich die Absperrung der Demonstranten durchfuhr oder ein anderer Umstand für die Tragödie verantwortlich ist, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Auch Insassen in Unfallwagen verletzt
Alle drei Insassen des Unfallwagens wurden festgenommen. Auch diese seien verletzt worden und derzeit von Ärzten untersucht, hieß es am Vormittag. Eine Befragung sei noch nicht möglich gewesen, in ersten Blutuntersuchungen wurden keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch gefunden.
Der französische Landwirtschaftsminister Marc Fesneau drückte der Familie sein „sehr bewegtes“ Beileid aus.„Ich denke an sie, ich denke an ihren Partner und ihre Tochter, die immer noch um ihr Leben kämpfen. Es ist eine Tragödie für uns alle“, schrieb er auf der Plattform X (ehemals Twitter).
Zahlreiche Autobahnen blockiert
Nachdem sich Agrarverbände sich mit Premierminister Gabriel Attal am Montag getroffen hatten, weiteten Landwirte in Frankreich ihre Proteste aus. Die wichtige Nord-Südautobahn A7 bei Albon von rund 20 Bauern nachts mit ihren Traktoren in beide Fahrtrichtungen blockiert. Auch in der Region Toulouse wurden mehrere Autobahnen blockiert. Zudem wurde der Bahnverkehr behindert: Zwischen Bordeaux und Toulouse war es neben den Gleisen zu Bränden gekommen. Bei den Protesten zündeten Landwirte in Fässern Feuer an.
Bei den Demonstrationen geht es um überbordende Vorschriften, die Einkommenssituation, Energiekosten und wie in Deutschland auch um den Preis des Agrardiesels. Auch der Klimawandel wird wegen der Wasserknappheit in südlichen Regionen zunehmend zu einem Problem.
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