Harte Kritik an Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner und Signa-Vorstand Erhard Grossnigg: Laut einem Medienbericht wächst im Reich des Finanzjongleurs „nur die Gefahr der Selbstbedienung.“
Das deutsche „Manager Magazin“ hat in seiner jüngsten Ausgabe viel Platz für eine Abrechnung mit René Benko und seinen wichtigsten Verbündeten bei der finanzmaroden Signa-Gruppe gefunden: „Die Sanierung des Benko-Reichs in Eigenverwaltung kann als gescheitert gelten, denn die Lage ist noch schlimmer als befürchtet“, schreibt das Wirtschaftsmedium. Und: „Das Misstrauen unter den Geldgebern gegen eine Austro-Connection älterer Herren wächst.“
Selbsternannter „Geriatrie-Club“
Konkret stößt sich das Magazin an den Aktivitäten von Hans Peter Haselsteiner, 79, und dem neuen Signa-Prime-Vorstand Erhard Grossnigg, 77, die - wie von der Krone bereits berichtet - in der Wiener Innenstadt einen gemeinsamen Sitz haben. „Die Bürogemeinschaft nennt sich selbst den ‚Geriatrie-Club‘ und logiert, man glaubt’s kaum, in der Walfischgasse 5“, heißt es in dem Artikel.
Hans Peter Haselsteiner, der über eine Privatstiftung 14 Prozent an der Pleite-Holding hält, werbe „sogar öffentlich, in einem geradezu skurrilen Gespräch mit dem ‚Handelsblatt‘, um Geld für einen Massekredit. Sagt, er könne sich vorstellen, Geld zu geben. Bleibt aber selbst eine Einlage von rund 50 Millionen Euro schuldig, die er im Sommer im Rahmen einer Einzahlung in die Kapitalrücklage der Signa Holding fest zugesagt hatte.“
„Super-Spusi“ von Haselsteiner
Grossnigg wiederum gelte „anderen Signa-Gesellschaftern als ‚Super-Spusi‘ von Haselsteiner“, notiert das „Manager Magazin“. Er habe den langjährigen Signa-Immobilienchef vor die Tür gesetzt, um offensichtlich „freie Bahn zu haben“, heißt es mit Verweis auf Insider. Der Rausschmiss des Spitzenmanagers nähre jedenfalls „Befürchtungen, die Österreicher um Haselsteiner und Grossnigg wollten vor allem für sich das Beste aus der Pleite rausholen.“ Darüber hinaus wird berichtet: „Nichts geht voran nach den drei Pleiten in Eigenverwaltung, weder finanziell noch auf den zahlreich ruhenden Baustellen. Es wächst nur die Gefahr der Selbstbedienung. Dass Signa in Eigenverwaltung saniert werden soll, halten Gesellschafter daher für einen schlechten Witz.“
Bettelbriefe und Flugbewegungen
Grossnigg ist zuletzt durch eigenwillige Bettelbriefe an Investoren aufgefallen. Die mit rund fünf Milliarden Euro überschuldete Signa Holding wiederum sorgt mit fast schon skurril anmutenden Auktionen des Büroinventars für Schlagzeilen. Und René Benko lässt sein überdimensioniertes Privatflugzeug, das einer seiner Stiftungen gehört, nach wie vor zwischen Innsbruck und Wien pendeln.
Solche Flugbewegungen mit einem Jet vom Typ Global Express können, ganz abgesehen von den negativen Auswirkungen auf das Klima, richtig ins Geld gehen. Laut Berechnungen von Insidern seien - auf Basis von 300 Flugstunden pro Jahr - Gesamtkosten von 4,175 Millionen Euro möglich.
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