Jubel in Deutschland: Die Schauspielerin Sandra Hüller ist für ihre Rolle in dem französischen Film „Die Anatomie eines Falls“ für einen Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert worden.
Bei der Bekanntgabe der Nominierungen für die Hollywood-Gala, die am 10. März über die Bühne geht, setzte sich am Dienstag das Physiker-Biopic „Oppenheimer“ von Christopher Nolan mit 13 Nennungen an die Spitze des Feldes - gefolgt von Giorgos Lanthimos Frankenstein-Paraphrase „Poor Things“ mit 11 Nominierungen.
Blunt und Murphy nominiert
„Oppenheimer“ geht dabei in praktisch allen zentralen Sparten ins Rennen: Cillian Murphy ist als Hauptdarsteller nominiert, Regisseur Nolan bei den Filmemachern, Emily Blunt und Robert Downey Jr. sind in den Nebendarsteller-Kategorien mit an Bord und selbstredend rittert das Werk auch in der Königskategorie Bester Film mit.
„Kenergie“ bei den Oscars
„Poor Things“ brachte Lanthimos ebenfalls die Nennung in der Regiesparte, Emma Stone die Chance als Hauptdarstellerin abzuräumen, Mark Ruffalo eine Nominierung bei den Nebendarstellern und auch hier das Ticket für die Sektion Bester Film. Auf den weiteren Plätzen des Feldes folgt Altmeister Martin Scorsese mit seinem monumentalen „Killers of the Flower Moon“, der in 10 Kategorien Chancen hat.
Es folgt die zuletzt bei den Preisvergaben etwas ins Hintertreffen geratene feministische Komödie „Barbie“ von Greta Gerwig, die immerhin auf acht Nennungen kommt, allerdings weder in der Sparte Regie noch bei den Hauptdarstellern im Rennen ist.
Immerhin können America Ferrara und Ryan Gosling in der Nebendarstellerriege hoffen. Bradley Coopers Bernstein-Biografie „Maestro“ ist „Barbie“ mit sieben Siegchancen auf den Fersen, wobei nicht nur Mastermind Cooper als bester Darsteller weiterhin im Rennen ist, sondern auch wie erwartet Carey Mulligan als Bernsteins Ehefrau.
Deutschland im Rennen
Dass Österreich heuer nicht im Rennen um den Auslandsoscar mitläuft, das stand bereits seit Dezember fest, schaffte es doch der semidokumentarische Spielfilm „Vera“ von Tizza Covi und Rainer Frimmel nicht auf die Shortlist. Hoffnungen kann sich hier nun unter anderem Japan machen, das Wim Wenders poetischen Spielfilm „Perfect Days“ eingereicht hat. Die Nominierung ist die vierte Nennung für die 78-jährige deutsche Regieikone. Auch Deutschland mit „Das Lehrerzimmer“, Italien mit „Il Capitano“, Spanien mit „Die Schneegesellschaft“ sowie Großbritannien mit der Literaturverfilmung „The Zone of Interest“ können sich weiter Hoffnungen machen.
Deutschland kann sich auch in einem weiteren Fall Hoffnungen machen: Sandra Hüller ist für ihre Rolle in „Anatomie eines Falls“ als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Und auch die letzte Österreich-Hoffnung ging in der Nominierungsvergabe am Dienstag leer aus. Mark Gerstorfer, der bei den Studenten-Oscars Gold in der Sparte „Narrative“ gewonnen hatte, was zur Teilnahme im Oscar-Rennen berechtigte, verpasste eine Nennung in der Sparte Kurzfilm mit „Die unsichtbare Grenze“.
Bis 27. Februar können nun die Mitglieder der US-Filmakademie über ihre Favoriten abstimmen. Dann wartet alles auf die eigentliche Glanzgala, die - aus mitteleuropäischer Perspektive - in der Nacht von 10. auf 11. März im Dolby Theatre von Hollywood stattfindet. Moderiert wird das Megaevent der Filmszene dabei zum vierten Mal von US-Moderator Jimmy Kimmel, der bereits 2017, 2018 und im Vorjahr Oscar-Gastgeber war.
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