Arbeitszeit sinkt

Ältere wollen ins Homeoffice, Jüngere ins Büro

Wirtschaft
23.01.2024 17:12

Wer grundsätzlich die Möglichkeit zur Arbeit von zu Hause hat, wünscht sich im Durchschnitt einen Homeoffice-Anteil von 39 Prozent, das entspricht rund zwei Tagen in der Woche. Erstaunlich: Laut aktueller Marketagent-Studie will gerade die junge Generation Z am häufigsten im Büro arbeiten.

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Homeoffice und Remote-Arbeit nicht mehr nur Ausnahmen, sondern in vielen Branchen zur Norm geworden. Zwar hat sich im vergangenen Jahr der Wind gedreht und Silicon-Valley-Tech-Größen wie X (vormals Twitter) und viele weitere Unternehmen beordern ihre Angestellten wieder vermehrt ins Büro. Ein Rückwärtstrend, der auch in vielen österreichischen Firmen erkennbar ist.

Doch bei den heimischen Arbeitnehmern ist Homeoffice laut aktueller Marketagent-Umfrage weiterhin sehr beliebt: Jene, die grundsätzlich die Möglichkeit zur Arbeit von zu Hause aus haben, wünschen sich im Durchschnitt einen Homeoffice-Anteil von 39 Prozent, was bei einer klassischen 5-Tage-Woche rund zwei Home-Office-Tagen entspricht.

Frauen sind besonders gerne im Homeoffice
„17,5 Prozent sagen, sie wollen ausschließlich im Büro arbeiten“, analysiert Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl. Hingegen möchten 8,3 Prozent zu 100 Prozent im Homeoffice tätig sein. Insbesondere Frauen schätzen es, von zu Hause aus beruflich tätig sein zu können. Und - wenig erstaunlich: Je höher die Zufriedenheit mit dem Job, umso eher wollen die Beschäftigten auch in der Firma arbeiten.

Spannend ist, dass laut der Studie ausgerechnet die junge „Generation Z“ am wenigsten oft im Homeoffice sein möchte, der Anteil liegt bei nur 32,7 Prozent. Hingegen schätzen unter den Babyboomern stolze 46,2 Prozent die eigenen vier Wände. Schwabl: „Ich hätte es umgekehrt erwartet, weil es immer heißt, dass die Jungen nicht arbeiten wollen.“ Eine Begründung hat der Marktforscher nach einer Analyse aber gefunden, denn wer schon älter ist, „hat mehr Freiheiten, ein besseres Kontaktnetzwerk und weiß, wie der Hase im Job läuft - oder glaubt es zu wissen. Dadurch kann man sich seine Arbeit flexibler einteilen und sie auch einmal von unterwegs aus machen. Junge haben diese Freiheit noch nicht.“

Die 40-Stunden-Woche hat aus Sicht vieler Arbeitnehmer ausgedient. (Bild: adrian_ilie825 - stock.adobe.com)
Die 40-Stunden-Woche hat aus Sicht vieler Arbeitnehmer ausgedient.

Befragt wurden die Österreicher auch über ihre Wunsch-Arbeitszeit. Ergebnis: Die klassische 40-Stunden-Woche hat für viele ausgedient. Im Durchschnitt würden die Beschäftigten ein wöchentliches Arbeitsvolumen von rund 34 Stunden bevorzugen. Bei Frauen liegt die Wunsch-Dienstzeit etwas niedriger bei 30,8 Stunden, bei Männer höher bei 36,3 Stunden. Der Grund laut Schwabl: „Frauen haben öfter Betreuungspflichten, etwa als Mütter, und mehr Arbeit im Haushalt.“

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