Kommt er frei?

Josef Fritzl tritt am Donnerstag vor drei Richter

Österreich
23.01.2024 17:35

Der im Inzestfall von Amstetten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilte Josef Fritzl wird am Donnerstag von einem Drei-Richter-Senat angehört. Hintergrund ist die Verlegung des 88-Jährigen vom Maßnahmen- in den Normalvollzug.

Im März werden es nun 15 Jahre, die Josef Fritzl bereits hinter Gittern sitzt. Viel länger, nämlich 24 Jahre, dauerte das Martyrium seiner Tochter, die er in einem Kellerverlies seines Hauses in Amstetten eingesperrt, sie dort unzählige Male vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte. Seine Anwältin, Astrid Wagner, will ihn jetzt aus dem Maßnahmenvollzug holen. Laut Wagner sei ihr Mandant „zu entlassen und in den Normalvollzug zu stellen“. 

Ein im Dezember 2023 vorgelegtes Gutachten der psychiatrischen Sachverständigen Adelheid Kastner liefert zumindest den ersten Schritt dazu. Sie kommt im Gutachten zum Schluss, dass von Fritzl - er hat inzwischen seinen Nachnamen auf Mayrhoff geändert - aufgrund von Demenz keine strafbaren Handlungen mehr zu erwarten sind. Hinzu komme ein körperlich angeschlagener Zustand des betagten Mannes infolge einiger Stürze.

Unterbringungsvoraussetzungen liegen nicht mehr vor
Früheren Gerichtsangaben zufolge liegen aus psychiatrischer Sicht die medizinischen Unterbringungsvoraussetzungen des Gesetzes nicht mehr vor. Die Erkrankung sorge dafür, dass „Prognose-Taten mit schweren Folgen nicht mehr eintreten werden“.

Josef Fritzl wird von Star-Anwältin Astrid Wagner verteidigt. (Bild: Martin Jöchl)
Josef Fritzl wird von Star-Anwältin Astrid Wagner verteidigt.

Auf Grundlage dieser Expertise wird ein Drei-Richter-Senat des Landesgerichts Krems darüber entscheiden, ob der 88-Jährige bedingt aus dem Maßnahmenvollzug kommt. Wird dies bejaht, werde der Dreiersenat gleichzeitig auch über eine generelle bedingte Entlassung befinden, wurde von Gerichtssprecher Ferdinand Schuster am Dienstag mitgeteilt.

Gefällt wird ein schriftlicher Beschluss. Zu erwarten sei eine Entscheidung in „zwei bis drei Wochen“, sagte Schuster. Die Anhörung von Fritzl erfolgt jedenfalls am Donnerstag am Landesgericht Krems.

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