Vor Ukraine-Besuch
Morddrohung gegen Ungarns Außenminister
Wenige Tage vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Stadt Uschhorod sieht sich Ungarns Außenminister Péter Szijjártó mit einer Morddrohung konfrontiert. In einem auf Ukrainisch verfassten Schreiben warnt der unbekannte Urheber vor einem „explosiven Empfang“ für Szijjártó im Dreiländereck zwischen Ungarn, der Slowakei und der Ukraine.
Die Droh-E-Mail ist vor einigen Tagen bei der ungarischen Botschaft in Kiew eingegangen. „Ungarn, wir hassen eure Regierung, welche permanent alles unternimmt, damit wir diesen Krieg verlieren. Glaubt ihr, dass euer Minister nach all den Angriffen auf uns einfach so hierherkommen kann? Dieser Meinung sind wir nicht“, zitieren ungarische Medien aus dem Schreiben.
„Auch gepanzerter Zug bietet keinen Schutz“
Für den 29. Jänner wird ein „explosiver Empfang“ in Uschhorod angekündigt. Auch ein gepanzerter Zug würde keinen Schutz bieten, heißt es. Außenstaatssekretär Tamás Menczer betonte in einer Stellungnahme, dass man sich durch solche Drohungen nicht einschüchtern lasse. Das Treffen werde stattfinden. „Wer glaubt, dass der ungarische Außenminister nun Angst hat, kennt Péter Szijjártó nicht“, betonte Menczer.
Die ungarische Führung zeigt seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 anders als die anderen EU-Länder demonstrative Nähe zu Moskau, die EU-Sanktionen gegen Russland werden jedoch großteils mitgetragen. Zuletzt hat Ministerpräsident Viktor Orbán allerdings eine Aufstockung des mehrjährigen EU-Budgets zur Finanzierung zusätzlicher Hilfen für die Ukraine blockiert.
An der Position der ungarischen Regierung ändert das Drohschreiben ebenfalls nichts: Budapest fordert weiterhin einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen - ohne die bereits mehrmals von Kiew geäußerten Bedingungen.
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