Die Liste der Absolventinnen und Absolventen ist lang und beinhaltet viele bekannte Namen: Lizz Görgl, Michaela Kirchgasser, Michael Walchhofer und Conny Hütter sind alle in die Ski-Mittelschule Schladming gegangen. Was braucht es, um es in den Ski-Olymp zu schaffen? Und was verlangt die Karriere den Schülern ab?
Im Klassenzimmer sind Leo, Finn und Aurelie aktuell nur selten. Der Großteil ihres Unterrichts spielt sich auf der Piste ab. Denn die drei jungen Sportler sind wie 53 andere Schüler der Ski-Mittelschule in Schladming. „Der Unterricht läuft in drei Phasen ab“, sagt Direktor Hans Rettenbacher. Zwischen Weihnachten und Ostern ist Hochsaison für Rennen, Training und Co. „Was da an Unterricht nicht unterkommt, holen die Schüler dann im Sommer nach.“
Die Klassen sind hier klein mit nur 13 bis 15 Schülern, die sich zwischen Ski alpin oder Ski nordisch entscheiden können. „Mehr können es wegen der Trainingsgruppen nicht sein, sonst passt die Qualität nicht“, sagt Rettenbacher. Und die Qualität des Trainings ist hier besonders wichtig: Die Schule hat ein eigenes Trainerteam.
Viele Schüler kommen sogar aus dem Ausland in die steirische Skihauptstadt, sie leben dann in einem Wohnheim. „Der Sport verlangt den Familien viel ab“, sagt Rettenbacher. Zeit, Nerven, aber auch Geld für Skikarten und Ausrüstung. „Viele unserer Schüler kommen aus sportlichen Familien. Oft sind schon ihre Eltern und Großeltern hier in die Schule gegangen.“
So ist das etwa bei Leo: Sein Opa ist der Schladminger Weltmeister Sepp Walcher. „Er ist mein Vorbild“, sagt der 12-Jährige. „Die haben sich früher wild den Hang runtergehaut und sich nicht gescheut.“ Auch Leo träumt von Medaillen in den Speed-Bewerben.
Aurelies Vorbild ist Mikaela Shiffrin, die 2022 in Schladming ja ihren 47. Weltcupsieg im Slalom feierte. Vor allem ihre mentale Stärke imponiert Aurelie: Nachdem ihr Partner Aleksander Aamodt Kilde in Wengen schwer gestürzt war, hat die Amerikanerin ihr Rennen gewonnen. „Mit dem Kopf muss man immer dabei sein.“ Das weiß auch der 13-jährige Langläufer Finn: „Manche haben vielleicht nicht die perfekte Technik, aber sie kämpfen.“
Wie hoch ist der Druck auf die jungen Athleten? „Es geht immer im die Zeit“, sagt Leo. Trotzdem versucht Direktor Rettenbacher Teamgeist im Einzelsport zu vermitteln.
Schüler nehmen etwas für‘s Leben mit
Am 29. Februar steht wieder eine Aufnahmeprüfung für die Ski-MS an. Traditionell gibt es mehr Bewerber als Plätze in den Klassen. „Die Kinder müssen Skifahren und ihre Sportlichkeit in der Turnhalle beweisen“, erklärt der Direktor. Dabei geht es aber um mehr als den richtigen Schwung: „Manche sind vielleicht noch keine perfekten Skifahrer, dafür haben sie eine Grundsportlichkeit, auf der man aufbauen kann.“
Ob die Schüler zu Weltcupsiegern werden oder nicht: Rettenbacher ist sich sicher, dass alle etwas mitnehmen. „Fokussiertheit, sich Ziele setzen, am Ball bleiben - das kann man später im Leben gut brauchen.“
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