Staus, Behinderungen und Co. - der Fernpass, der die Tiroler Bezirke Reutte und Imst verbindet, ist „Dauergast“ in den Verkehrsnachrichten. Seit Jahren, ja gar Jahrzehnten, wird über Maßnahmen diskutiert. Am Mittwoch hat die schwarz-rote Landesregierung für die viel befahrene, transitgeplagte Route ein „Fernpass-Paket“ vorgelegt.
Dieses umfasst von den Gemeinden eingebrachte begleitende Maßnahmen auf der B 179, die Errichtung einer zweiten Röhre im Lermooser Tunnel und die Sanierung der Bestandsröhre, den Bau des Fernpasstunnels, die Einführung einer Fernpass-Durchzugsmaut und eine finanzielle „Außerfern-Förderung für Haushalte zur Stärkung der regionalen Wirtschaft“. Insgesamt wird das Paket rund 500 Millionen Euro schwer sein.
„7,5-Tonnen-Fahrverbot bleibt aufrecht“
Das 7,5-Tonnen-Fahrverbot für Lkw entlang der Strecke bleibe jedenfalls aufrecht, die Kapazität der Strecke werde nicht weiter ausgebaut. „Ziel des Fernpass-Pakets ist eine sichere und verlässliche Anbindung des Bezirks Reutte an das Inntal“, wurde in einer Aussendung des Landes versichert.
Zweite Röhre für den Lermooser Tunnel
Landeshauptmann Anton Mattle und seine Regierungskollegen Georg Dornauer, Josef Geisler und René Zumtobel wollen durch die Projekte die Sicherheit und den Verkehrsfluss auf der - vor allem bei Urlaubern aus dem Norden - beliebten Route verbessern. „Es ist höchste Zeit, dass sich etwas tut“, so Mattle. Gut die Hälfte der Investitionskosten soll in die zweite Röhre des Lermooser Tunnels fließen: 250 Mio. Euro sind dafür vorgesehen. Im Jahr 2026 soll mit dem vier Jahre dauernden Bau begonnen werden. Im Jahr 2029 soll mit der Umlegung des Verkehrs in die neue Röhre begonnen werden und 2030 die alte Röhre saniert werden.
Die 1,4 Kilometer lange Tunnelstrecke ersetzt 4,8 Kilometer Passstraße. Statt 200 Höhenmetern müssen künftig lediglich 70 Höhenmeter überwunden werden.
Land Tirol
Auch Fernpasstunnel soll jetzt kommen
Der Startschuss für den 160 Mio. Euro schweren Bau des Fernpasstunnels soll ebenfalls 2026 erfolgen. Mit der Inbetriebnahme wurde im Jahr 2028 gerechnet. „Das Ziel des Fernpasstunnels ist eine sichere und verfügbare Verkehrsanbindung an das Inntal. Die 1,4 Kilometer lange Tunnelstrecke ersetzt 4,8 Kilometer Passstraße. Statt 200 Höhenmetern müssen künftig lediglich 70 Höhenmeter überwunden werden“, hieß es.
Weitere 90 Mio. Euro werden für Maßnahmen an der Strecke aufgewendet.
Fernpass-Durchzugsmaut
Darüber hinaus wird es künftig eine Bemautung auf der Fernpassstrecke geben. Die Gebühren werden sich für eine Pkw-Einzelfahrt auf rund 14 Euro belaufen, hieß es. Eine Jahreskarte wird für 140 Euro erhältlich sein. Anders wie auf der Felbertauernstrecke wird es aber - aufgrund des EU-Rechts zur Gleichbehandlung - keine Ausnahme für die Außerferner geben. Stattdessen versprach die Landesregierung eine „Außerfern-Förderung“, je nach Haushaltsgröße in Höhe von 150 bis 290 Euro, die als Kompensation der Maut dienen soll.
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