Drei Verhandlungstage

Prozess-Marathon nach Amokfahrt und Schießerei

Oberösterreich
25.01.2024 07:00

Wie im Action-Thriller: Ein 41-jähriger, der zuerst versucht hatte, seine Frau abzustechen, kidnappte mehrere Autos mithilfe des Dienstgewehrs eines Polizisten, den er zuvor mit seinem eigenen Auto schwer verletzt hatte. Nun muss sich der anscheinend paranoid-schizophrene Iraker vor Gericht verantworten. 

Es waren wilde Szenen, wie man sie sonst nur aus Filmen und Serien kennt, die sich am 9. Jänner des Vorjahres in Linz abgespielt haben. Ein damals 41-jähriger Iraker soll versucht haben, seine Frau mit einem Küchenmesser zu töten. Dreimal soll er zugestochen haben, bevor er sie wohl noch mit einem Seil strangulieren wollte.

Dienstgewehr gestohlen
Auf der Flucht mit einem Auto durch Linz soll er bei einer Polizeisperre auf zwei Beamte zugerast und diese umgefahren und schwer verletzt haben. Danach hat er offenbar dem verletzten Polizisten dessen Dienstwaffe, ein Gewehr, abgenommen und soll damit auf die am Boden liegende, ebenfalls schwer verletzte Beamtin sowie noch auf einen weiteren Polizisten gezielt haben.

Schüsse nach Unfall vor einem Hotel
In der Folge kaperte er mit vorgehaltener Waffe ein fremdes Auto, setzte seine Wahnsinnsfahrt fort. In Leonding verursachte der Verdächtige erneut einen Verkehrsunfall, rammte auf der Kreuzung beim Hotel Kremstalerhof einen silbernen Renault Espace und versuchte dann auch noch, einen Kastenwagen zu kidnappen.

Ohne Rücksicht auf Verluste
Der Iraker soll mit dem Sturmgewehr einen Schuss Richtung Hotel abgegeben haben. Danach eröffnete die Polizei das Feuer auf den Mann, der sich schließlich ergab. Er legte die Waffe nieder, hob die Hände und wurde sofort festgenommen.

Erster von drei Prozesstagen
Ab heute steht er als Angeklagter vor dem Linzer Landesgericht. Die Staatsanwaltschaft Linz beantragte die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum, da der Mann laut psychiatrischem Gutachten wegen einer paranoiden Schizophrenie nicht zurechnungsfähig sei. Es gibt viele Zeugen, Gutachter und Betroffene, die zu Wort kommen – drei Prozesstage sind geplant.

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