Bad Mitterndorf/Tauplitz steht vier Tage lang im Zentrum des Wintersports. Das neue Athleten-Dorf aus Holz könnte auch ganzjährig genutzt werden. Wie so etwas funktioniert, zeigen andere Flugschanzen vor.
Der Kulm wird ab heute zum Nabel der Wintersport-Welt, wenn Stefan Kraft und Co. den Weltmeister im Skifliegen ermitteln. Vier Tage lang herrscht nun in Bad Mitterndorf/Tauplitz Hochbetrieb!
Neues Zuhause für die WM
Für das Großereignis hat sich der Kulm herausgeputzt. Neben einer neuen Zufahrt sticht das neue Athleten-Dorf am Fuß der gigantischen Schanze sofort ins Auge. Der in nur zwei Monaten errichtete Holzbau wird in den kommenden Tagen Springern, dem Organisationskomitee, der Einsatzleitung und den Offiziellen des Weltverbandes FIS ein Zuhause bieten und ersetzt das alte „Container-Dorf“, das für jeden Bewerb neu errichtet werden musste.
„Mit diesen infrastrukturellen Maßnahmen wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, den Kulm künftig zumindest dreimal in einem olympischen Zyklus - also in vier Jahren - bedienen zu können“, so ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer.
Gemeinde sammelt Ideen
Darüber hinaus gibt es in der Region schon lange Bestrebungen, den Kulm ganzjährig zu bewirtschaften. Christoph Prüller, seit Oktober 2019 OK-Chef am Kulm, setzte mit kleineren Veranstaltungen oder einem Imbiss samt Shop erste Akzente. Von einer dauerhaften Nutzung abseits des Skifliegens ist der Kulm aber noch weit entfernt.
Wir haben im Herbst zu diesem Thema eine Arbeitsgruppe eingerichtet und dort erste Ideen besprochen.
Veronika Grill, Bürgermeisterin Tauplitz/Bad Mitterndorf
„Wir haben im Herbst zu diesem Thema eine Arbeitsgruppe eingerichtet und dort erste Ideen besprochen“, erklärt Bürgermeisterin Veronika Grill. „Eine ganzjährige Bewirtschaftung wäre aber nur von einer eigenen Betreibergesellschaft zu stemmen.“ Die aktuell noch nicht gegründet wurde.
Das machen andere Schanzen
Was alles möglich ist, zeigt die Konkurrenz. Weltweit gibt es neben dem Kulm nur noch drei aktiv genutzte Flugschanzen, deren Betreiber in Bezug auf ganzjährige Nutzung kreativ wurden: In Planica wartet neben der angeblich „spektakulärsten Zipline der Welt“ ein Wintersport-Museum und ein Windkanal. In Vikersund kann man sich über 540 Meter Länge mit bis zu 95 km/h abseilen. Und in Oberstdorf gibt es Flug-Feeling mit Virtual-Reality-Brille und ein Restaurant.
Dass wirtschaftliche Nutzung der Skiflugschanzen abseits der eigentlichen Bewerbe empfehlenswert ist, zeigt das Beispiel Harrachov. Das einstige Aushängeschild des tschechischen Wintersports liegt seit Jahren brach und musste vor fünf Jahren die bereits zugesagte WM 2024 an den Kulm abtreten.
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