Mithilfe von Satellitenbildern haben britische Forscher in der Antarktis vier bis dato noch unbekannte Kolonien von Kaiserpinguinen entdeckt. Bei diesen Tieren, die vom Aussterben bedroht sind, handelt es sich um die größten Pinguine der Welt. Sie ziehen ihre Küken auf gefrorenen Meereisflächen auf.
Das Schrumpfen dieser Eisflächen entlang der antarktischen Küste habe mehrere Kaiserpinguin-Kolonien gezwungen, auf der Suche nach stabilerem Meereis umzuziehen, um dort zu brüten, berichteten Wissenschaftler des British Antarctic Survey (BAS) auf dessen Website.
Zu neuen Brutplätzen umgezogen
Einige bekannte Kolonien seien bereits 30 bis 40 Kilometer zu neuen Brutplätzen umgezogen. Bei der Suche nach diesen, die die Forscher des britischen Polarforschungsprogramms mithilfe von Satelliten-Bildern suchten, entdeckten sie auch vier weitere Kolonien, die bislang zuvor nicht erfasst worden waren.
Dazu gehöre auch eine Kolonie in der Halley-Bucht, von der man früher glaubte, sie sei verschwunden, und die sich nach dem Kalben des Brunt-Schelfeises in der Nähe der MacDonald-Eisschollen, 30 Kilometer östlich des ursprünglichen Standortes, wieder angesiedelt habe, berichtet das BAS auf seiner Website.
Mit den neu endeckten Kolonien und der Wiederansiedlung in der Halley-Bucht belaufe sich die Gesamtzahl der bekannten Kaiserpinguin-Kolonien nun auf 66, so die BAS-Forscher. Auch wenn die Entdeckung der neuen Kolonien die Populationsschätzungen nicht wesentlich verändere, so liefere sie doch wertvolle Erkenntnisse über die Bewegungen der Pinguine, heißt es.
Weil sich die Brutstätten der Kaiserpinguine in der Regel in abgelegenen, unzugänglichen und häufig unwirtlichen Gegenden befinden, nutzt man Satellitenbilder, um sie zu entdecken und zu überwachen. Die braunen Flecken des Kots der flugunfähigen Vögel heben sich deutlich vom reinen Weiß von Eis und Schnee ab.
Wegen Erderwärmung vom Aussterben bedroht
Kaiserpinguine sind mit einer Größe von rund 120 Zentimetern die größte Pinguinart. Zum Brüten benötigen sie Meereis. Prognosen gingen davon aus, dass bei den aktuellen Szenarien der Erderwärmung 80 Prozent der Kolonien bis zum Ende des Jahrhunderts so gut wie ausgestorben sein würden, warnen die BAS-Forscher.
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