„Gegen Extremismus und für Menschlichkeit“ wird am Freitag in der Salzburger Innenstadt demonstriert. Aktivisten der antirassistischen Solidaritätsbewegung befürchten einen Rechtsruck – und greifen damit auch die Salzburger FPÖ an.
Angst vor einem Rechtsruck treibt ein Bündnis aus überwiegend linken Organisationen auf Salzburgs Straßen: Das Kollektiv Antira (Antirassistische Solidaritätsbewegung) und das Solidarische Salzburg rufen für Freitag zu einer Anti-Rechts-Demo auf. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Hauptbahnhof, dann geht es für den Demonstrationszug quer durch die Stadt. „Wir wollen allen die Möglichkeit geben, gegen Rechts auf die Straße zu gehen“, erklärt Organisatorin Sarah Lena Schlegel (22). Schlegel ist Sprecherin der Protestbewegung „Solidarisches Salzburg“, die bereits im Mai gegen Schwarz-Blau mobilisierte.
Denn die Protestler befürchten einen Rechtsruck in der Politik und der Gesellschaft. Auslöser dafür ist die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems auf EU-Ebene. Laut den Veranstaltern öffne es Tür und Tor für eine menschenverachtende Politik der Abschottung, die rechten Kräften Auftrieb verleihe. „Wir wollen ein lautes Zeichen setzen, dass rechte Parteien für diese Abschottung verantwortlich sind. Und die ist gefährlich“, sagt Schlegel. „Auch die Politik der schwarz-blauen Koalition in Salzburg bedeutet einen Rückschritt. Den nehmen wir nicht hin“, sagt sie.
Verantwortlich ist ein breites Bündnis linker Organisationen
Die 22-jährige Schlegel hat gemeinsam mit Mitgliedern des interkulturellen Vereins Soli.Café die Demonstration am Freitag organisiert. Die Vorstellung, dass durch Zuwanderung ein Bevölkerungsaustausch stattfinde, sei schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Das ist wahnsinnig“, meint Schlegel. „Viele junge Migranten haben Angst. Sie wissen nicht, wo sie hingehen sollen, wenn Salzburg weiter nach rechts rutscht.“
Schlegel und ihre Mitstreiter begannen vor vier Wochen, die Demonstration zu organisieren. Unterstützt wird die Demo vom antirassistischen Kollektiv Antira, dem Soli Café, dem Bündnis Soldarisches Salzburg, der ÖH Salzburg, Fridays for Future, den Omas gegen Rechts, dem Gewerkschaftlichen Linksblock, dem Migrantenverein Talk Together und dem Afro-Asiatischen Institut. Heuer hat das Bündnis weitere Aktionen geplant, um ihre Themen im Salzburger Wahlkampf platzieren zu können.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.