Sanft und idyllisch wirkt die Voralpenlandschaft im Gemeindegebiet von Alberschwende. Dieses Erscheinungsbild wurde vor tausenden von Jahren durch Eis und Schnee geformt.
Fährt man Rheintal kommend durch den Achraintunnel, dann ist Alberschwende die erste Ortschaft des Bregenzerwaldes. Die Gemeinde erstreckt sich auf einer weiten Ebene mit Blick auf die von sanften Hügeln geprägte Voralpenlandschaft. Der Name leitet sich von einer Rodung (Schwende, Anm.) ab, welche einst von einem Alberich oder Albrich getätigt wurde. Als Albrichsswendi wird der Ort in einer Schutzurkunde Papst Gregors IX. im Jahr 1227 erstmals erwähnt. Doch bereits vor Christi Geburt siedelten in dem Gebiet die Vindeliker sowie die Brigantier, zwei keltische Stämme. Nach letzteren benannten die Römer später ihr Militärzentrum Brigantium, das heutige Bregenz.
Keltischer Ursprung
Bereits vor Ankunft der Römer dürften Teile des Bregenzerwaldes für die Alpwirtschaft genutzt worden sein. Darauf deuten unter anderem Flurnamen wie Lorena, Subers oder Schadona hin, welche keltischen Ursprungs sind. Topografisch liegt Alberschwende zwischen Schneiderkopf (971 m), Brüggelekopf (1182 m) und Geißkopf (1198 m) welche zu den Lorenabergen zählen, die den nördlichsten Teil des Bregenzerwaldgebirges bilden. Der höchste Punkt Alberschwendes liegt auf dem Brüggelekopf, der zugleich der Hausberg der Gemeinde ist.
Typ: (Winter-)Spaziergang
Ausgangspunkt: Dorfplatz Alberschwende
Dauer: je nach Variante eineinhalb bis zwei Stunden
Ausrüstung: winterfeste Schuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung
Einkehrmöglichkeiten in Alberschwende vorhanden
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 830 v. Bregenz Bhf bis Alberschwende Dorfzentrum od. Buslinie 158 von Wolfurt kommend bzw. Linie 850 von Dornbirn Bhf
Winterliche Wanderwege
Vom Dorfplatz auf 722 Metern Höhe starten verschiedene ausgeschilderte Spazier- sowie Winterwanderwege. Besonders idyllisch ist ein Rundgang, wenn es gerade frisch geschneit hat und sich die Wolkendecke allmählich lichtet. Gleich neben der Kirche startet der Winterwanderweg Richtung Dreßeln - Tannen sowie Richtung Fischbach - Buch. Der erste Teil der Strecke verläuft über ein kleines Sträßchen, vorbei am Sportplatz und führt dann über ein weites Feld. Dort folgt man den blau markierten Holzstangen beziehungsweise den Fußspuren der Vorgänger. Bei Regenwetter ist dies wohl weniger empfehlenswert, aber an einem schönen, kalten Wintertag oder im Frühling ist dies eine wunderschöne Strecke, auf der man die Beschaffenheit der Landschaft in sich aufnehmen kann. Diese wurde teils durch Gletscherkraft geformt.
Alberschwende war in den vergangenen eineinhalb Millionen Jahren mehrmals von Eiszeiten betroffen. Während der letzten Kältephase, der sogenannten Würmeiszeit vor zirka 24.000 Jahren dürften sich der Rhein- und Illgletscher so weit vorgearbeitet haben, dass sie das Gemeindegebiet komplett bedeckten. Vor ungefähr 17.000 Jahren begannen die Gletscher schließlich stufenweise abzuschmelzen. Dabei bildeten sich deutliche Eisrandterrassen heraus, so etwa bei Vorholz, Tannen und Reute (690 bis 755 m Seehöhe). Der Rhein-Illgletscher bewegte sich auf seinem Rückzug Richtung Nordosten und räumte dabei die Landschaft zwischen Bildstein und Fischbach aus.
Zu den ersten Vogelarten, die man bereits ab Jänner singen hören kann, zählt die Kohlmeise. Sie ist die größte und am weitesten verbreitete Meisenart in Europa. Ihr metallisch-heller Gesang vielerorts bereits im Winter zu vernehmen. Die Kohlmeise verfügt über ein außerordentlich reiches sowie variables Repertoire an Lautäußerungen, das gut untersucht ist. So können reviersuchende Männchen anhand des Gesangs beispielsweise die Populationsdichte eines Gebietes sowie die Kompetenz eines Rivalen bei der Revierverteidigung abschätzen. Männchen mit großem Gesangsrepertoire sind meist dominanter und erfolgreicher, wobei weibliche Tiere meist einen Partner wählen, dessen Gesang dem ihres Vaters am wenigsten ähnelt. Der Name der Kohlmeise bezieht sich auf die schwarzen Federpartien am Kopf und ist bereits im 15. Jahrhundert nachgewiesen, wobei früher auch noch Bezeichnungen wie „Brandmeise“ oder „Schwarzmeise“ gebräuchlich waren. Der ursprüngliche Lebensraum dieser Meisenart sind Laub- und Mischwälder mit alten Bäumen; aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit kommt sie jedoch in fast allen Lebensräumen vor, wo sie Höhlen zum Nisten findet. Der Speiseplan gestaltet sich ebenfalls vielfältig: zur Hauptnahrungsquelle zählen Insekten und Larven, aber auch Nüsse und Samen werden gerne gefressen. Die Kohlmeise ist somit auch ein häufiger Gast an Futterhäuschen.
Unwirtliche Eiswüste
Die noch heute bestehenden Feuchtwiesen und Moore sind Relikte aus dieser Zeit. Heute fällt es schwer, sich eine unwirtliche Eiswüste am Eingang des Bregenzerwaldes vorzustellen. Nachdem das Feld gequert wurde, gelangt man wieder auf eine einspurige Dorfstraße. Nun bietet sich einem die Möglichkeit linker Hand in Richtung Fischbach weiterzugehen, oder rechts abbiegend wiederum auf einen Feldweg nach Dreßeln - Tannen zu spazieren. Man kann im Rahmen einer größeren Rundtour auch beides verbinden und gelangt schließlich wieder an den Ausgangspunkt bei der Pfarrkirche St. Martin zurück.
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