Dubioser Villa-Kauf

Oligarchen-Akt wurde planmäßig geschreddert

Salzburg
25.01.2024 16:19
Die Behörde des Landes Salzburg hat die Unterlagen zum dubiosen Kauf der Villa am Fuschlsee nicht verloren, sondern geplant vernichtet – wie auch hunderte weitere Papiere aus ihrem Archiv. Der Akt zur russischen Familie Abramowitsch sei zwar digital erfasst, doch für eine Rückabwicklung des Verkaufs fehlen wesentliche Unterlagen.

Welche Sicherheitsmaßnahmen haben versagt, dass ein wichtiger Akt einfach verschwinden konnte? Keine – lautet die Antwort von FPÖ-Landesrat Martin Zauner auf eine dringliche Anfrage der Grünen. Die Akten zum dubiosen Kauf der Abramowitsch-Villa in Fuschl wurden planmäßig vernichtet, „um Platz zu schaffen“, führt Zauner aus.

Das betrifft übrigens 75 Prozent des Archivbestands und somit hunderte Dokumente! Alle Unterlagen nach 2008 sind zwar noch in elektronischer Form erfasst. Bei dem dubiosen Villen-Kauf durch eine britische Treuhänderin im Jahr 2007 ist das allerdings nur zum Teil der Fall: Der Verfahrensverlauf ist elektronisch protokolliert, doch die wichtigen Dokumente darin fehlen.

Zitat Icon

Bei der Aktenvernichtung wurde deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Es braucht einen sensiblen Umgang! Wir wollen nun selbst sehen, was noch da ist und was nicht.

(Bild: Tschepp Markus)

Simon Heilig-Hofbauer, Stv. Klubobmann der Grünen

Land hofft auf das Archiv der Gemeinde Fuschl 
Wie berichtet forderten Salzburgs Grüne eine Rückabwicklung des Verkaufs der Oligarchen-Villa am Fuschlsee. Das Fischerhaus wurde 2018 von der Tochter des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch erworben.

Doch wie das Recherchenetzwerk „Cyprus Confidential“ aufgedeckt hat, gelangte die Villa samt zwei Hektar Wald und 6600 Quadratmetern landwirtschaftlicher Fläche mittels Offshore-Gesellschaft und einer britischen Treuhänderin in den Besitz der Oligarchen-Familie. Die Grünen vermuten eine Verletzung des Grundverkehrsgesetzes. Doch für eine Rückabwicklung sind die geschredderten Unterlagen zum Kauf durch die Britin nötig.

Nun ruht die Hoffnung auf der Gemeinde Fuschl sowie der Landwirtschaftskammer: Beide Stellen wurden im Grundverkehrsverfahren 2007 um Stellungnahme ersucht. Womöglich liegen dort noch die fehlenden Dokumente auf. Die Grünen wollen sich den elektronischen Akt genau anschauen – zumindest das, was davon noch übrig geblieben ist.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt