Erfolgreiche Inklusion

Vorurteile abbauen bei Kaffee und Zimtschnecken

Verena Augustin und ihre Schützlinge backen mit Leidenschaft: „Die Jugendlichen sind so stolz auf ihre Arbeit und Leistung“.

(Bild: Martin Jöchl)

Um Jugendlichen, die eine Beeinträchtigung haben, eine Ausbildung zu ermöglichen, hat Verena Augustin im Oktober ein ganz besonderes Café in Wien eröffnet. Einen Verkaufsschlager unter den selbstgemachten Mehlspeisen gibt es auch bereits.

Unweit der Kennedy-Brücke, auf der Seite des 14. Bezirkes liegt das Café, das seinem Namen alle Ehre macht. „Außergewöhnlich“ ist hier fast alles. Im positivsten Sinn des Wortes. Angefangen von der Idee, über die Einrichtung bis zu den Zimtschnecken. „Die sind unser Renner und werden nach einem Geheimrezept gebacken“, erklärt die gelernte Heil- und Sonderpädagogin, die auch Psychotherapeutin ist, lachend.

So außergewöhnlich sollte das Konzept Inklusion eigentlich gar nicht sein. Hier wird sie jedenfalls nach bestem Vorbild gelebt.

(Bild: Martin Jöchl)

„Kinder brauchen noch mehr“
Schon lange liegen ihr Jugendliche, die es nicht so leicht haben, am Herzen. Seit Jahren betreibt sie deshalb den Lernverein 0.8.16 - alles, außer gewöhnlich. Dort bekommen sie die Chance über die Pflichtschule hinaus und nach der Schulpflicht einfach mehr zu lernen. „Wir haben aber gemerkt, die Kinder brauchen noch etwas anderes“.

Viele Gäste kommen laut Verena Augustin mittlerweile extra der Zimtschnecken wegen ins Café.

(Bild: Martin Jöchl)

Daraus sei die Idee für das Café entstanden. Dadurch gibt es jetzt noch zusätzlich die Möglichkeit, eine Lehrausbildung zu Koch/Kellner zu machen. Das Konzept begeistert alle Beteiligten. Bei Kaffee, Kuchen, Prosecco oder einem feinen Frühstück werden Berührungsängste und Vorurteile abgebaut. „Ich denke, nur so kann sich langfristig gesellschaftlich etwas verändern.“