Paul Lendvai teilt aus

„Gusenbauer verlor den moralischen Kompass“

Das Dreigestirn am Himmel der Glitzerwelt österreichischer Affären und Skandale: Gusenbauer, Benko, Kurz. Lendvai, der sein 21. Buch schrieb: „Geschickte Leute haben politische Deckung.“

(Bild: Karl Schöndorfer / picturedesk.com)

Paul Lendvai (94!) hat sein 21. Buch geschrieben. Dieses Spätwerk des politischen Chronisten trägt den Titel „Über die Heuchelei - Täuschungen und Selbsttäuschungen in der Politik“ und hat einen Hauch von Altersradikalität. Der Wahlösterreicher teilt darin aus - von den Stalin-Verstehern zu den Putin-Verstehern, von Viktor Orbán bis Sebastian Kurz -, im Gespräch auch gegen die neuen Skandalblüten Alfred Gusenbauer und René Benko.

Es ist eine Entlarvung politischer Akteure und Abrechnung mit deren Bewunderern, sei dies aus haarsträubender Naivität oder kühler Berechnung. Der Autor nimmt sich kein Blatt vor den Mund und nennt etwa Ex-Kanzler Kurz einen „Mann hinter der Maske“ oder einen „Virtuosen der politischen Heuchelei“.