Ob Harry und Meghan, Adele oder Kim Kardashian: Wenn Stars in den USA etwas mitteilen wollen, dann gehen sie zu Oprah Winfrey. Am Montag wurde die Moderatorin, Schauspielerin und Produzentin 70 Jahre alt.
Mit ihrer einfühlsamen, sanften und geduldigen Art bringt Winfrey ihre Gäste dazu, sich auch zu unangenehmen Themen ausführlich und offen zu äußern - und lockt damit Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Selbst Präsidentin werden will sie aber nicht, das hat Winfrey immer wieder klargestellt - auch wenn sich das viele ihrer Fans sehnsüchtig wünschen. Ihre Favoriten - wie beispielsweise Obama oder die Demokratin Stacey Abrams - hat Winfrey in den vergangenen Jahren stets tatkräftig unterstützt, aber eine eigene Kandidatur immer ausgeschlossen.
Milliardenvermögen
Winfrey, die auch als Schauspielerin und Produzentin arbeitet und mit OWN (Oprah Winfrey Network) ihren eigenen Fernsehkanal hat, zählt zu den einflussreichsten Frauen in den USA und darüber hinaus. 2,8 Milliarden Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) schreibt ihr das „Forbes“-Magazin als Vermögen zu. Zu ihrem Freundesnetzwerk gehören Dutzende einflussreiche und berühmte Menschen.
Aufgewachsen in Armut
Geboren wurde Winfrey als Tochter einer minderjährigen Mutter 1954 im US-Bundesstaat Mississippi, wuchs in Armut auf, wurde nach eigenen Angaben mit neun vergewaltigt, war mit 14 schwanger und verlor ihren Sohn bald nach der Geburt. Aber Winfrey gab nicht auf, zog nach Tennessee und bekam schon in der Highschool einen Job beim Radio. Nach der Schule wurde sie Nachrichtensprecherin bei einem lokalen TV-Sender.
Winfreys Stärke aber waren von Anfang an einfühlsame Interviews, weswegen sie vom Job als Nachrichtensprecherin in ein Talkstudio versetzt wurde. Später bekam sie ihre eigene „Oprah Winfrey Show“, die zur erfolgreichsten Talkshow in der Geschichte des US-Fernsehens werden sollte. Beim Ende der Sendung 2011 nach 25 Jahren als Gastgeberin trauerten ihr unzählige Fans nach. Eine Art Stimme des amerikanischen Gewissens blieb sie aber auch danach.
Kampf für Gleichberechtigung
Vor allem für schwarze Menschen in den USA ist Winfrey eine tragende Stimme. Sie selbst sieht ihren Erfolg als „Wiedergutmachung“ für all diejenigen, die im langen Kampf für Gleichberechtigung in den USA mehr leiden mussten als sie. Zuletzt enthüllte die National Portrait Gallery in Washington ein Porträt von Winfrey in lilafarbener Robe, das Künstler Shawn Michael Warren gemalt hat. „Ich stehe hier kurz vor meinem 70. Geburtstag und habe ein Porträt von mir in der National Portrait Gallery, gemeinsam mit all den Großen: Harriet Tubman, Frederick Douglass, Abraham Lincoln, Ida B. Wells, Michelle und Barack Obama, Lean Horne, John F. Kennedy, Oprah Winfrey.“
Die vielfach mit Preisen ausgezeichnete Winfrey, die seit langem mit dem Autor Stedman Graham zusammen ist, hat inzwischen das Privileg, sich nur noch um die Dinge kümmern zu können, die ihr wirklich wichtig sind. So produzierte sie gerade eine Neuauflage des Films „Die Farbe Lila“, für dessen Vorläufer sie 1986 schon eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin eingeheimst hat. Auf den roten Teppichen sorgte Winfrey deutlich schlanker geworden für Schlagzeilen. „Es ist nicht die eine Sache, es ist alles“, antwortete sie auf Fragen nach ihrem Abnehm-Rezept. „Ich will das so halten.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.