Nach Schladming-Kritik

ÖSV-Chefin rechnet live im TV mit FIS-Boss ab

Wintersport
26.01.2024 17:01

Nächste Runde im Verbal-Kampf um das Nightrace in Schladming! Nach den doch skurrilen Aussagen von FIS-Präsident Johan Eliasch meldete sich nun auch ÖSV-Chefin Roswitha Stadlober zu Wort - und das deutlich! Am Rande der Skiflug-WM am Kulm holte die ehemalige Slalom-Fahrerin live im ORF zum Rundumschlag gegen den Schweden aus. Zumal dieser nicht einmal bei der Eröffnung dabei war.

„Es hat wahrscheinlich jeder seine persönlichen Gründe. Aber natürlich sollte man als oberster Chef zumindest bei der Eröffnung einer Weltmeisterschaft anwesend sein. Aber ich weiß nicht, ob ihn die Nordischen so interessieren. Er ist ja lieber bei den Alpinen Abfahrern“, so der erste Seitenhieb gegen Eliasch von Stadlober. „Ich bin jedenfalls der Meinung, dass dies eine Wertschätzung gegenüber den Organisationskomitees und den Athleten ist und es deshalb wichtig ist, dass wir als Funktionäre dann auch anwesend sind.“

FIS-Präsident Johan Eliasch (Bild: Erich Spiess / EXPA / picturedesk.com)
FIS-Präsident Johan Eliasch

Eliasch fiel zuletzt aber nicht nur durch seine Abwesenheit am Kulm auf, sondern auch durch seine eigenartige Schladming-Kritik. „Wenn wir nach Schladming gehen, haben wir 30.000 Zuschauer. Der Fußabdruck des Rennens in Schladming ist viel größer als bei den Rennen in Aspen, wenn man die Fußabdrücke der Zuschauer addiert“, meinte der FIS-Boss vom Schweizer Fernsehen auf nachhaltige Events angesprochen und sorgte damit für viel Kopfschütteln. Auch bei Stadlober!

Roswitha Stadlober mit Patrick Ortlieb, und Herbert Mandl (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Roswitha Stadlober mit Patrick Ortlieb, und Herbert Mandl

„Aussagen sind sehr irritierend“
Die ÖSV-Präsidentin: „Ich muss ganz ehrlich sagen: diese Aussagen waren sehr irritierend. Das ist ein sonderbarer Zugang betreffend Nachhaltigkeit. Vor allem, wenn man sich erinnert, dass wir jetzt im Jänner ganz hochwertige Skifeste gefeiert haben und das mit viel Publikum. Man möge sich vorstellen, Wengen, Kitzbühel, Flachau und Schladming wäre ganz ohne Zuschauer - das ist doch nicht vorstellbar. Ich glaube, da tut er dem Sport nichts Gutes, wenn er globale Events möchte - und der Nachhaltigkeit sicher auch nicht“, so die ehemalige Slalom-Vizeweltmeisterin von 1987 in Bad Mitterndorf.

„Lassen uns nicht unterkriegen“
„Denn gerade hier am Kulm haben wir einen Clean-Event ausgerufen. Man kann öffentlich anreisen, es kommen auch sehr viele mit dem Zug. Ich habe selbst gestern aus einem Mehrwegbecher Tee getrunken. Wir haben eine Pellets-Heizung. Wir versuchen also wirklich alles zu tun, um nachhaltig zu agieren. Da muss sich also jeder bemühen - deshalb sind diese Aussagen einfach nicht nachzuvollziehen. Wir bemühen uns diese Events einfach auf diesem Level, wie in Kitzbühel, Schladming oder auch hier am Kulm oder der Ski-WM in Saalbach 2025 so professionell wie möglich zu veranstalten - wir lassen uns da nicht unterkriegen.“ Gut gebrüllt Löwin! 

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