Mit großer Sorge verfolgen Virologen zurzeit den weltweiten Ausbruch des Parvovirus B19. Wissenschaftler des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) warnen bereits vor einer Epidemie.
Das Parvovirus B19 stellt bei Schwangeren ein potenziell ernsthaftes Risiko für den Fötus dar. Es wird, wie Covid-19 oder die Grippe, über die Atemwege übertragen. Die Krankheit ist an sich harmlos und geht innerhalb weniger Tage vorüber, kann aber für Ungeborene gefährlich werden.
Viren können Plazenta durchdringen
Wenn sich eine Frau während der Schwangerschaft mit dem Parvovirus B19 infiziert, könne diese die Plazenta durchdringen und den Fötus anstecken. Die am meisten gefürchtete Komplikation ist die „fetale Anämie“, die zu schwerwiegenden Komplikationen und sogar zum Verlust des Fötus führen kann. Darüber hinaus kann das Parvovirus B19 das Herz-Kreislauf-System des Ungeborenen beeinträchtigen, wodurch sich das Risiko von Herzproblemen nach der Geburt erhöht.
Harmloser Verlauf bei Kindern und Erwachsenen
Bei Erwachsenen und Kindern verursacht der Erreger Symptome wie mäßiges Fieber, Kopfschmerzen, Schnupfen oder einen Ausschlag an Armen, Beinen und Rumpf. Im Gesicht entwickeln Kinder eine charakteristische Rötung der Wangen.
Für David Baud, dem Leiter der Entbindungsstation am CHUV, ist es daher von entscheidender Bedeutung, schwangere Frauen über das Virus aufzuklären. Durch die Nachsorge könnten die Risiken für die Schwangerschaft verringert werden. Wenn eine schwangere Frau mit einer Person in Kontakt kommt, die am Parvovirus B19 erkrankt ist, müsse sie sofort ihren Gynäkologen darüber informieren. Mit einem einfachen Bluttest lasse sich feststellen, ob die Patientin bereits geschützt ist.
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