Hilfe kam zu spät

Von Lawine verschüttet: Deutsche Tourengeherin tot

Tirol
27.01.2024 14:11

Erneut zu mehreren Lawinenabgängen kam es am Samstag in Tirol. Es gibt ein Todesopfer zu beklagen. Die erste Lawine in Kaisers im Außerfern endete glimpflich, dann gab es Alarm im freien Skigebiet am Pitztaler Gletscher, auch im Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) lief eine Suchaktion. Eine Tourengeherin wurde dort inzwischen ausgegraben. Für sie kam leider jede Hilfe zu spät. Auf der Kraspespitze (Stubaier Alpen) wurden drei Personen verschüttet.

Mehrmals Lawinenalarm gab es am Samstagvormittag in Tirol. In den Lechtaler Alpen im Bereich der Alples-Pleis-Spitze (2648) wurden zwei Tourengeher (45 und 43 Jahre alt) bei einem Lawinenunglück teilverschüttet. Die beiden Österreicher konnten sich selbstständig befreien. Sie blieben unverletzt.

Lawine am Pitztaler Gletscher
Dann wurde eine Rettungsaktion im freien Gelände am Pitztaler Gletscher gestartet. Zwei Deutsche, die mit Kollegen (alle im Alter zwischen 23 und 30 Jahren) unterwegs waren, wurden dort von einer Lawine erfasst und rund 150 Meter über steiles felsdurchsetztes Gelände mitgerissen. Sofort wurde eine Oberflächen- und LVS-Suche eingeleitet. Beide konnten ausgegraben werden. „Einer der Deutschen befand sich rund zehn Minuten in der Lawine und die Verschüttungstiefe betrug etwa einen Meter“, heißt es seitens der Polizei. Die beiden Männer wurden ins Krankenhaus nach Zams gebracht.

Die Tourengeherin wurde auf dem Gaiskogel von den Schneemassen verschüttet. (Bild: BR Sellraintal)
Die Tourengeherin wurde auf dem Gaiskogel von den Schneemassen verschüttet.

Suchaktion am Gaiskogel
Wenig später musste dann in St. Sigmund im Sellrain Alarm gegeben werden. Auf dem Gaiskogel (2820) bei Haggen wurde, wie es zunächst hieß, eine Person verschüttet. Der Unfall passierte in sehr steilem Gelände in Richtung Kraspestal. Es lief eine Suchaktion unter anderem mit einem Hubschrauber und der Bergrettung Sellraintal. Auch Hundeführer wurden ins Einsatzgebiet gebracht. Wegen Nebels und prekären Lawinenverhältnissen gestaltet sich die Rettung jedoch schwierig. Mittlerweile wurde die Person, eine Frau, gefunden. Für die Deutsche kam jede Hilfe zu spät.

(Bild: BR Sellraintal)

Drei Lawinentote im laufenden Winter
Sie ist die dritte Lawinentote des heurigen Winters. Ende November war ein Pole am Glockturm in einer Lawine gestorben. Der Pitztaler, der kurz vor Weihnachten am Rappenkopf im Pitztal verschüttet wurde, ist immer noch nicht gefunden. Zählt man den deutschen Eiskletterer im Außerfern dazu, der von Schneemassen in die Tiefe gerissen wurde, zählen wir vier Lawinentote.

Hubschrauber standen in St. Sigmund im Einsatz (Symbolbild). (Bild: zoom.tirol)
Hubschrauber standen in St. Sigmund im Einsatz (Symbolbild).

Einsatz auf der Kraspesspitze
Unweit vom Gaiskogel gab es dann noch Alarm im Bereich der Kraspesspitze. Offenbar wurden drei Personen verschüttet - sie sind inzwischen befreit. Über ihren Zustand ist nichts bekannt.

Unglück auf Hochmoosscharte
Glück hatte auch ein Tourengeher, der auf der Hochmoosscharte in den Stubaier Alpen von einer Lawine mitgerissen wurde. Der Sportler konnte sich selbst befreien, erlitt jedoch Schulter- und Beinverletzungen. Der Notarzthubschrauber flog ihn ins Krankenhaus.

Einsätze bereits am Vortag
Schon am Freitag standen - wie berichtet - die Einsatzkräfte fast im Dauereinsatz. Im hinteren Pitztal, im Stubaital und im Zillertal wurden Lawinenabgänge gemeldet. Ein Mann wurde dabei schwer, drei weitere erheblich verletzt. Ein weiterer Verschütteter dürfte wohl mit dem Schreck davongekommen und nicht schlimmer verletzt worden sein.

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