OÖ bald eingeraucht

Anbau von Cannabis wird in Nachbarländern erlaubt

Oberösterreich
28.01.2024 08:00

Geplante Drogenliberalisierung in Deutschland und Tschechien macht der heimischen Politik große Sorgen. Die ÖVP ortet einen Verstoß gegen internationale Abkommen, befürchtet einen „Suchtgift-Tourismus“ in den oberösterreichischen Grenzbezirken.

Mit der geplanten Drogenliberalisierung verstoßen Deutschland und Tschechien gegen internationale Abkommen und bringen neue Gefahren für Gesundheitsschutz, Jugendschutz und Sicherheit in die oberösterreichischen Grenzbezirke“, sagt Florian Hiegelsberger, Landesgeschäftsführer der ÖVP in Oberösterreich. Denn im Schengener Abkommen ist geregelt, „dass der illegale Handel mit Betäubungsmitteln aktiv zu bekämpfen ist“.

„Drogentourismus“ befürchtet
Durch die Legalisierung in den Nachbarländern werde aber bei uns der illegale Drogenbesitz gefördert – man muss in Zukunft zum ungenierten Kaufen ja nur noch über die Grenze fahren oder gehen.

Anbau soll erlaubt werden
In Tschechien, wo knapp 23 Prozent der 15- bis 34-Jährigen sagen, im Vorjahr Cannabis konsumiert zu haben, sollen registrierte Konsumenten künftig fünf Gramm Cannabis täglich frei kaufen dürfen. Auch der persönliche und gemeinschaftliche Anbau soll legalisiert werden.

Ein Joint gehört für viele Landleute längst zur Gewohnheit (Bild: stock.adobe.com)
Ein Joint gehört für viele Landleute längst zur Gewohnheit

Auch Deutschland legalisiert
Ähnliches ist auch in Deutschland und somit Bayern, wo sich die Landespolitik zwar wehrt, aber nichts tun kann, ab 1. April – eigentlich sollte es schon mit Jahresbeginn passiert sein – vorgesehen. Dann soll für jeden die Aufzucht von drei Cannabispflanzen erlaubt sein, dazu der Besitz von 50 Gramm getrocknetem „Gras“ im privaten und das Mitführen von 25 Gramm im öffentlichen Bereich.

Bannzone vor Schulen
Kiffen vor dem 18. Geburtstag bleibt aber verboten und in einem Abstand von 100 Metern um Schulen oder Kindergärten ist eine Bannzone. In Österreich ist übrigens prinzipiell jede Menge Cannabis verboten, allerdings gibt es Grenzmengen für den Eigengebrauch, bei denen die Staatsanwaltschaft von einer Strafverfolgung meist absieht.

Kommentar
Legalisierung machts nicht besser

Cannabis, Gras, Hasch - wie immer man es nennen mag - ist überall vorhanden und greifbar. Warum also nicht gleich legalisieren? Schaut ja ohnehin beim Eigenkonsum fast niemand mehr genauer hin. Doch eine Legalisierung würde einen weiteren Hemmschuh beim Griff zum Joint wegnehmen. Und der ist, das bestätigen alle Suchtgiftmediziner, die Einstiegsdroge Nummer eins.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Von der Exekutive und der Justiz wird mit Cannabis für den Eigenkonsum ohnehin schon sehr liberal umgegangen. Doch sollte man nicht leichtfertig jede Sanktions- und „drohende“ Präventionsmöglichkeit aus der Hand geben.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt