Mit einer Maßnahme der Netzanbieter sollen Betrüger per Telefon künftig nicht mehr bei ihren Opfern ankommen und frühzeitig blockiert werden. Für die Arbeiterkammer Tirol und deren Präsidenten Erwin Zangerl sei dies nicht genug.
Immer wieder gibt es Meldungen über Betrüger, die vor allem älteren Personen mit einem Anruf Geld aus der Tasche locken wollen. Ende 2023 schwappte über Innsbruck und Innsbruck-Land sogar eine wahre Anruf-Betrugswelle herein, wie die Polizei damals mitteilte. Betrüger gaben sich dabei als Polizisten oder Kriminalbeamte aus und sorgten bei ihren Opfern damit für sehr viel Unsicherheit. Auch die Arbeiterkammer Tirol (AK) machte mehrfach darauf aufmerksam.
Automatische Prüfung kommt
Um dieses sogenannte „Anruf-Spoofing“ und die damit einhergehenden Beschwerdefälle und Schäden zu minimieren, forderte man schärfere Regelungen. Nun erzielte man zumindest einen Teilerfolg: Bis spätestens September muss eine neu beschlossene Novelle zur Kommunikationsparameter, Entgelt- und Mehrwertdienste-Verordnung umgesetzt werden. Telekommunikationsbetreiber sind dann verpflichtet, eine automatische Plausibilitätsprüfung von Anrufdaten vorzunehmen.
Wir fordern jedoch eine zeitnahe Schließung der Lücken, wofür Kooperationen der Telekommunikationsbetreiber und eine gesetzliche Regelung auf europäischer bzw. internationaler Ebene zielführend wären!
AK-Präsident Erwin Zangerl
Bild: Birbaumer Christof
Was bedeutet das für potenzielle Anruf-Opfer? Gibt es bei einer Nummer aus Österreich Ungereimtheiten, hat das zwei mögliche Folgen: Zum einen können Betrugsanrufe zwar durchgestellt, die Rufnummer aber nicht angezeigt werden. Der Angerufene wird so nicht mehr durch die Nummer getäuscht. Zum anderen kann bei eindeutigen Fällen der Anruf gar nicht durchgestellt werden.
Richtung stimmt, dennoch weitere Schritte gefordert
Die AK heißt diese neue Regelung zwar gut, erkennt darin aber noch eine Lücke. Diese Maßnahme betreffe nur Anrufe aus dem Ausland mit österreichischer Nummer. Andere Konstellationen, wie die Anzeige falscher ausländischer Rufnummern oder SMS jedoch nicht.
Dazu heißt es von der AK: „Insgesamt ist die neue Regelung ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir fordern jedoch eine zeitnahe Schließung der Lücken, wofür Kooperationen der Telekommunikationsbetreiber und eine gesetzliche Regelung auf europäischer bzw. internationaler Ebene zielführend wären!“
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