Siedlung droht Abriss

„Wollen nicht hinaus“ – Menschenkette als Protest

Hand in Hand bildeten am Samstag Siedlungsbewohner und KPÖ-Mitglieder eine lange Menschenkette.

(Bild: Tschepp Markus)

In Salzburg-Liefering bangen die verbleibenden Mieter der Südtiroler Siedlung weiter. Sie sollen für ein Neubau-Projekt der Buwog Platz machen. Samstag protestierten sie.

Ich bin traurig. Wir haben hier so ein nettes Zusammenleben“, sagt Erika Korntner. Die alte Dame lebt seit 1962 in der Südtiroler Siedlung. Doch den 220 Wohnungen droht der Abriss. An ihrer Stelle plant die Buwog neue Wohnungen. Mehr sollen es werden und teurer. Gegen diese Pläne gingen gestern viele Bewohner auf die Straße.

Sie bildeten an der Siebenbürgerstraße eine lange Menschenkette. Hand in Hand standen da eine Viertelstunde lang alte und junge Menschen. Die mehrheitlich alten waren Bewohner.

„Unterschreiben Sie gar nichts“
Die jungen stammten aus der KPÖ Plus. Der Salzburger Parteichef Kay-Michael Dankl hatte zu der Aktion aufgerufen. „Unterschreiben Sie gar nichts“, riet er Mieterinnen, die sich an ihn wandten. Sie berichteten von sehr unterschiedlichen Ablöseangeboten, die ihnen die Buwog mache. „So will man die Leute gegeneinander ausspielen“, kritisierte Dankl.

So einfach können Bewohner nicht mehr vertrieben werden
Viele sind bereits ausgezogen. Im Vorjahr hatte nach mehrfacher Berichterstattung, auch in der „Krone“, die Buwog die Reißleine gezogen. Die Bewohner können nicht mehr einfach durch Vertragskündigungen vertrieben werden.

Ich lebe seit 30 Jahren in hier und habe 180.000 Schilling in Heizung und Sanierung investiert. Es hieß ja, wir können hier für immer bleiben.

Bewohner Erwin Lehner

Trotzdem bleibe alles sehr geheimnisvoll, schildert Erwin Lehner. „Ich lebe seit 30 Jahren in hier und habe 180.000 Schilling in Heizung und Sanierung investiert. Es hieß ja, wir können hier für immer bleiben“, sagt er. „Wir wollen hier nicht hinaus und haben alle unser Geld in unsere Wohnungen gesteckt“, pflichtet ihm eine Nachbarin bei.

Kay-Michael Dankl (M.) will Cornelia Plank und Nikolaus Kohlberger in die Salzburger Stadtpolitik holen.

(Bild: Tschepp Markus)

Dankl will mit dem Thema Wohnen Bürgermeister werden. Er stellte Cornelia Plank und Nikolaus Kohlberger vor, die Listenzweiten und -dritten für die anstehende Wahl.