„Ein neutrales Land muss seine Position nutzen, um Frieden zu stiften.“ Sprach der Bundeskanzler und startete die rot-weiß-rote Friedensmission im Nahostkonflikt. Dem österreichischen Regierungschef ist es zu verdanken, dass die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa das Thema Israel und die Palästinenser auf die Agenda genommen hat.
Wir befinden uns im Jahr 1971. Der Kanzler heißt Kreisky. Bruno Kreisky. Sein unablässiges Bemühen um den Frieden, seine unzähligen Gespräche mit den Spitzen aller verfeindeten Lager im Nahen Osten haben Österreichs guten Ruf in der Welt begründet. Seither mühten sich Generationen von Politikern, in die Fußstapfen von Bruno, dem großen Diplomaten, zu treten.
Vergeblich. Den Tiefpunkt in der aktuellen Außenpolitik stellt die Neuinterpretation der Neutralität dar, die darin gipfelte, dass Österreich am 12. Dezember als eine von 11 Nationen bei der UN-Generalversammlung gegen einen sofortigen, humanitären Waffenstillstand in Gaza votierte.
De facto hat sich Österreich mit diesem ganz und gar nicht neutralen Akt einen Bärendienst erwiesen. Mit Folgen. Die große Friedenskonferenz im Ukraine-Russland-Konflikt, für die Wien als einer von 4 UN-Standorten prädestiniert wäre, wird von den ernsthaft neutralen Eidgenossen vorbereitet, die Konfliktparteien aus aller Welt an einen Tisch bringen können. Wiens Konferenzzentrum steht übrigens an der Adresse Bruno-Kreisky-Platz 1. Doch dieser Zug ist Richtung Schweiz abgefahren.
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